Die »Limit To Your Love«-Cover-Version von James Blake wird wegen des effektvoll wobbelnden Tiefbasses gerne für HiFi-Vorführungen verwendet. Doch der Song hat mehr zu bieten. Was die aktiven Zensor-Speaker gerne aufzeigen: Das sparsam akzentuierende Piano sitzt präzise vorne im Zentrum, die Echofahnen wandern in die Tiefe des Raumes, und Blakes kurz kippende Stimme wird in ihren kleinen, leisen Phrasierungen detailliert und feinstofflich abgebildet. Und ja – auch den Sub-Bass-Exzess ab 00:57 verarbeitet die kleine Standbox über die beiden 13-Zentimeter-Chassis klaglos, sauber und der Klasse angemessen tief.
Zum Direktvergleich danach ein Steckerwechsel: analog aus dem Netzwerk-Player raus und analog rein in das Verstärkerteil der 5 AX. Der Klavieranschlag und die zischelnde Perkussion bei James Blake verlieren etwas an Definition und Frische, der abgebildete Raum wird minimal schmaler. Das klingt immer noch sehr manierlich, aber durch die Güte des reinen Lautsprechers wird deutlich: Pur Digital punktet am besten.
Selbst als mit dem Arcam CDS 27 ein audiophiler CD/SACD/Netzwerk-Player die Dalis wechselseitig analog und digital bespielte, blieb es beim Verdikt: Digital ist die Nummer 1. Spätestens jetzt wäre ein zweiter Digital-Input – gerne auch koaxial – schön gewesen. Wer aber nur mit einer zentralen Digitalquelle wie einem alles abdeckenden Media-Streamer unterwegs ist, spürt hier keinen Mangel und genießt die erfreulich hohe Klangqualität, die heutzutage von aktiven Lautsprechern wie der Zensor 5 AX realisiert werden kann. Ohne dass man sich preislich verheben muss.
In kleineren Räumen oder bei beschränktem Aufstellungsspielraum kann die identisch ausgestattete Regal-Lautsprecher-Variante Zensor 1 AX eine interessante Alternative sein. Aber ein gewisses Mehr an Tiefbass ist für die akustische Gesamtwirkung nicht zu unterschätzen, weswegen der Standlautsprecher 5 AX im Zweifel den umfassenderen Hörspaß bietet, dem es an nichts fehlt.