Es ist noch gar nicht lange her, da konnten bestenfalls absolute Technik-Freaks mit dem Begriff »Multiroom« etwas anfangen. Hochwertige und komplexe Settop-Boxen mit Linux-Betriebssystem ermöglichten es, das TV-Signal dank Multiroom auch auf einen zweiten Fernseher in einem anderen Raum zu transportieren. Vom Massenmarkt war diese Technologie Lichtjahre entfernt. Wenig später sieht die Welt komplett anders aus: Immer mehr Lautsprecher, die sich per WLAN oder Ethernet-Kabel ins heimische Netzwerk einbinden lassen, sind fit für den Multiroom-Betrieb. Was das bedeutet? Hat man mehrere dieser Boxen im ganzen Haus verteilt, kann man per App über sein Smartphone beispielsweise alle Schallwandler mit demselben Song zum Leben erwecken oder ausgewählte Lautsprecher zu einzelnen Hörzonen gruppieren. Der Lautsprecher im Wohn- und Esszimmer spielt dann etwa parallel klassische Meisterwerke ab, während im Kinderzimmer die »Eiskönigin« zu Besuch ist.

Auch Canton ist jetzt auf die Multiroom-Schiene aufgesprungen und hat mit der Smart Soundbox 3, den Smart Soundbars 9 und 10 sowie dem Smart Sub 8 gleich vier Geräte auf den Markt gebracht, die wahlweise als Solisten oder in der Gruppe musizieren. Drei der Ensemble-Mitglieder haben bei uns bereits vorgespielt. Beginnen wir bei unserer Vorstellung mit der Smart Soundbox 3, einem zwei Kilo leichten und nur 12 x 21 x 12 Zentimeter großen Schallwandler, erhältlich in Seidenmatt Schwarz und Weiß. Die Aktivbox liefert maximal 120 Watt und wird per Ethernet-Kabel oder WLAN ins Internet eingebunden. Zudem unterstützt der Lautsprecher Bluetooth 4.0 und hat einen Klinkenanschluss. Letzteren kann man sich eigentlich sparen, denn wer sich eine Multiroom-Komponente zulegt, wird in der Regel ein Smartphone oder Tablet nicht per Kabel andocken. Ein Metallgitter umhüllt die Smart Soundbox 3, die alleine oder als Stereo-Paar musizieren kann. In die Front ist ein LED-Display integriert, das unter anderem den gewählten Eingang, die Verwendung von Spotify Connect oder die gewählte Lautstärke anzeigt und beim Anpassen von Bass, Mitten und Höhen behilflich ist.

Eine Fernbedienung liefert Canton nicht mit, die ist als Zubehör erhältlich, aber auch nicht wirklich erforderlich. Denn dank App fungiert das Smartphone als Steuerzentrale, und auf der Oberseite des Lautsprechers hat man über etwas vertieft eingelassene Sensortasten Zugriff auf das Menü und die Gerätesteuerung. Drei Preset-Tasten erlauben es, die bevorzugten Spotify-Playlists abzuspeichern. Außerdem reagiert die Box auf die eigene Stimme. Dazu muss sie mit einem Google-Home-Gerät verbunden werden, um den Google Assistant zu nutzen, alternativ genügt auch die Google-Home-App – hierzu später mehr. Im Inneren der Soundbox 3 werkeln ein 19 Millimeter großes Hochtonchassis aus Gewebe, ein 95-Millimeter-Mitteltiefton-Chassis aus Aluminium und zwei Passiv-Membrane (100 x 57 Millimeter). Die gesamte Verarbeitung des Lautsprechers ist hervorragend, die Materialanmutung hoch. Trotz seiner geringen Abmessungen erweist sich dieser im späteren Klangtest als sehr standfest. Über die Voice-Funktion lässt sich die Sprachverständlichkeit verbessern – praktisch, wenn man beispielsweise Hörbücher in seiner Freizeit verschlingt.