Was seit Anfang diesen Jahres in der Essener Fertigung beanstandungsfrei läuft, lässt sich bei der Besichtigung vor Ort bei WBT mit dem Wort »eindrucksvoll« kaum ausreichend beschreiben. Für die Einführung der PVD-Technik musste bei WBT eine komplett neue Fertigungsstraße installiert werden – eine anspruchsvolle Aufgabe, denn für diesen speziellen Anwendungsbereich gab es nirgendwo eine bestehende Anlage, die einfach eins zu eins übernommen und in Essen aufgebaut werden konnte. Das Team von Wolfgang Thörner musste also selber ran. Mit erster Miene bestätigt der WBT-Chef denn auch gegenüber i-fidelity.net, dass gerade die Optimierung des Fertigungsprozesses große zeitliche und finanzielle Ressourcen in Anspruch genommen habe. Schon das gewaltige Netzteil für die Hochstrompolieranlage übertrifft jegliche Vorstellung, denn jeder handelsübliche Kleiderschrank ist im Vergleich dazu deutlich kleiner. Aber dient dieser enorme Aufwand jetzt tatsächlich nur der Umwelt- und Materialschonung?

Dazu erklärt uns Wolfgang Thörner, dass die mit PVD-Technik behandelten Oberflächen der Stecker und Buchsen dauerhaft kratz- und abriebfest sind, was zu besserer Langzeitstabilität führt. Durch eine geordnetere kristalline Struktur soll zudem ein präziserer Signalfluss möglich werden, den es in dieser Qualität zuvor nicht gegeben habe und der fraglos hörbar sei. Um herauszufinden, wie sich die neuen Stecker klanglich auswirken, hat i-fidelity.net daher gleich drei Szenarien geprüft. Zunächst sollten die Hörtests über eine uns von WBT exklusiv zur Verfügung gestellte Umschalteinheit erfolgen, bei der WBT-Classic-Stecker mit WBT Nextgen in PVD-Technik verglichen werden können. Anschließend folgte ein Duell zwischen zwei HMS-Cinchkabeln Suprema und in der letzten Vergleichsrunde rüsteten wir einen Lautsprecherkabelsatz von HMS mit den neuen Steckern aus. Um es vorwegzunehmen: Diese Vergleiche haben es in sich, denn klanglich gerät mehr in Bewegung, als wir vermutet haben.

WBT Classic gegen WBT Nextgen PlasmaProtect

Im ersten Hördurchgang kommt die Umschalteinheit zwischen dem Vollverstärker Pass INT-60 und der Quelle, dem SACD-Spieler Marantz SA-KI Pearl, zum Einsatz. Das HMS Suprema Interconnect (mit der bisherigen WBT Nextgen-Bestückung) sorgt für eine nahtlose Verbindung. Am Verstärker können nun die akustischen Eigenschaften zwischen den WBT-Classic-Buchsen und den WBT Nextgen PlasmaProtect-Buchsen durch Umschalten zwischen den Eingängen direkt miteinander verglichen werden. Bereits beim ersten Titel »Terlingua« von Jazz-Pianist Frank Woeste werden die Erinnerungen an den vor Jahren durchgeführten Vergleich zwischen WBT Classic und WBT Nextgen wieder wach. Kommt die Musik über den PVD-Ausgang, erklingt sie mit einem höheren Maß an Klarheit. Beim Zurückgehen auf die Classic-Version ohne PlasmaProtect zeigt diese im direkten Vergleich einen dezenten, aber dennoch sehr deutlichen Grauschleier. Hinzu kommt, dass die PlasmaProtect-Version einen signifikant besseren Fokus in der Abbildung liefert. Deutlich zu hören sind die Unterschiede bei diesem Vergleich vor allem mit Saiteninstrumenten und Solostimmen, da die Nextgen-PVD-Version einfach mehr Auflösung liefert.