Mit der Kennzeichnung »Made in Germany« wollte die britische Industrie Ende des 19. Jahrhunderts sich und den englischen Verbraucher gegen die angeblich minderwertige Qualität deutscher Waren schützen. Wie die Geschichte gezeigt hat, war diese Stigmatisierung ein echter Rohrkrepierer. Deutsche Ware entwickelte sich nämlich zum qualitativen Maßstab, an dem sich nicht nur die britische Industrie sehr lange die Zähne ausgebissen hat (und ausbeißt). Die hier vorgestellten Gerätschaften von Vincent dürfen das Qualitätssiegel »Made in Germany« in seiner besten Ausprägung völlig zu Recht und mit breiter Brust tragen. Solidität im Aufbau und in der Auswahl der Materialien sowie die Qualität der Verarbeitung sind vom Allerfeinsten.

Die Mono-Endstufen SP-T700, die im halben HiFi-Format von 21 Zentimetern, dafür mit einer stattlichen Höhe von über 26 Zentimetern daherkommen, erweisen sich mit einem Kampfgewicht von 16 Kilogramm nicht gerade als etwas, das man sich mal eben für den Transport unter den Arm klemmt. Es handelt sich um Hybridverstärker mit Röhren in der Eingangsstufe und Transistoren in der Ausgangsstufe. Dieses schon als klassisch zu bezeichnende Konzept verbindet die Stärken von Röhren, welche den klanglichen Fingerabdruck setzen, mit der Kraft eines Transistor-Designs. Und Kraft haben die Endstufen. Mit in unserem Messlabor ermittelten 180 Watt an 8 Ohm beziehungsweise 300 Watt an 4 Ohm stellen sie genügend Kraft auch für leistungshungrige Lautsprecher zur Verfügung. Bis zu 10 Watt an 8 Ohm laufen die Monos zudem noch im klangfördernden Class-A-Modus.

Um diese Kraft auch in allen Lebenslagen zur Verfügung stellen zu können, besitzen die SP-T700-Blöcke einen leistungsstarken Trafo, der – neben dem Gehäuse mit ordentlicher Wandstärke – seinen Teil zum stattlichen Gewicht der Amps beiträgt. Eine der Röhren wird dem Hörer in einem »Schaufenster« dargeboten, und damit das auch noch richtig toll aussieht, kann man dieses Schaufenster in drei verschiedenen Helligkeitsstufen illuminieren. Ich habe darüber zuerst den Kopf geschüttelt, mich dann aber beim Hören doch am Glimmen der mit Stufe 1 illuminierten Röhre erfreut. Die Monos besitzen zwei Paar Lautsprecherklemmen, welche auch separat geschalten werden können, sowie zwei 3,5-Millimeter-Klinkenbuchsen, die als »Power Control« bezeichnet werden und die Ferneinschaltung von der Vorstufe aus ermöglichen.

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