Unmittelbar vor den Analogausgängen verbaut Vincent je eine Röhre vom Typ 12AX7, Kennern wahrscheinlich besser bekannt unter der Bezeichnung ECC83. Diese Röhre wurde für Anwendungen im Niederfrequenzbereich entwickelt und ist damit auch gut für den Einsatz in Audio-Geräten geeignet. Ihr Rauschen ist sehr gering und sie neigt kaum zur Mikrofonie, mit anderen Worten: Sie reagiert nur gering auf mechanische Anregungen, die durch glockenartige Klänge das Musiksignal verfälschen könnten. Den Pfad zu den Ausgängen säumen hochwertige Operationsverstärker und Digital-Analog-Umsetzer von Texas Instruments.
Der D/A-Wandler PCM1796 erreicht dabei mit seiner 24Bit/96Kilohertz-Signalverarbeitung eine stärkere Annäherung an den ursprünglichen analogen Signalverlauf, als dies einfache 16-Bit-Linearkonverter vermögen. In der Folge entsteht dadurch weniger Rauschen, so dass ein relativ einfaches Analogfilter genügt, um das Rauschen restlos zu eliminieren und die nun kleineren Treppenstufen zu glätten. Durch diese Auslegung des Filters mit weniger steilen Flanken sinkt zugleich die Gefahr von Phasendrehungen. Diese würden einem zeitlichen Versatz der Einzelfrequenzen im Musiksignal gleichkommen und die Wiedergabe verfälschen.
Die Spannungsversorgungen für den Digital- und den Analogteil werden jeweils zweistufig aufbereitet, damit störungsfreie und hochstabile Versorgungs- und Referenzspannungen zur Verfügung stehen. Vincent vertraut das Auslesen der CD einem Laufwerk von Sanyo an, wobei die Regelungsalgorithmen der Lasereinheit von Vincent-Ingenieuren selbst geschrieben wurden. Die Laufwerkseinheit und das Netzteil mit dem gekapseltem Ringkerntrafo residieren in einer eigenen Kammer, die restliche Elektronik weilt vor elektromagnetischer Verschmutzung geschützt in einer zweiten. WIMA-Kondensatoren, M-CAPs sowie vergoldete Röhrensockel und Anschlüsse sollen ihren Teil zum guten Klang beitragen.
Illusionen zu entlarven, kann Schmerz bedeuten, mitunter sogar Trennungsschmerz verursachen. Will man auch nicht gleich soweit gehen, einzelne CDs ob ihres harschen, blechernen Klangbilds in den Müll zu werfen, wird man sie im Zusammenspiel mit dem Vincent eventuell nie mehr aus dem Regal hervorziehen wollen. Andere dagegen umso häufiger.