Erinnern Sie sich noch an die Kompakt-Kassette? So lange ist es gar nicht mal nicht her, dass die letzten Recorder aus den Läden verschwunden sind. Um Ihrer Erinnerung auf die Sprünge zu helfen: Das waren jene Geräte, deren Klangqualität sich nur durch Direktantrieb, Bias- und Pegelregler sowie mit Metallbändern auf ein ansprechendes Niveau hieven ließ. Und deren Zugriffszeiten und fehlende Flexibilität bei der Wiedergabe von Musikstücken viele Musikfreunde irgendwann als Zumutung empfanden. Erlösung von der Pein brachte Anfang der 80er-Jahre die CD, deren Klang damals als »überirdisch« und immer gleich gut gepriesen wurde, von den schnellen Zugriffszeiten und der Flexibilität ganz zu schweigen.

Drei Jahrzehnte später haben wir gelernt, dass digital gespeicherte Musik sehr wohl unterschiedlich klingen kann, und was die von der Kassette bekannten Gleichlaufschwankungen angeht, so ist der Jitter die Fortsetzung des Problems auf digitaler Ebene. Die CD ist jetzt ihrerseits von einer neuen Art (der Musikwiedergabe) bedroht, die sich anatomisch durch Netzwerke, gigantische Speichermengen sowie Wiedergabelisten und Apps auszeichnet. Wobei Jitter, bedingt durch Zwischenspeicherung und Neutaktung der Musikbits, so gut wie kein Thema mehr ist. Um zu überleben und sich gegen diese neue  Spezies von Netzwerkspielern und »HiFi«-Computern zu behaupten, muss ein CD-Spieler heute mehr als zuvor ein klangliches und haptisches Erlebnis sein. Sonst ist die CD vielleicht bald ähnlich wie die Kassette aus dem kollektiven Bewusstsein verschwunden.

Keine Plaste und Elaste

Der CD-S7 von Vincent bringt satte neun Kilo auf die Waage und hebt sich schon so von den klapprigen Kunststoff-Leichtgewichten aus der Streaming-Welt ab. Die stabile Front aus dickem Aluminium ist sehr übersichtlich gehalten, die Bedienelemente sind klar angeordnet und reagieren präzise auf Druck. Das gilt uneingeschränkt auch für die Fernbedienung, die neben 10er-Tastatur auch den Analogausgang im Pegel regelt. Das Display des CD-S7 ist dimmbar und kann auch ganz abgeschaltet werden, mittig auf der Front gibt ein rundes Fenster den Blick auf eine von drei Röhren frei.