Damit das Potential eines Lautsprechers wirklich ausgeschöpft werden kann, müssen Zeit und Flexibilität vorhanden sein. Dann trifft man sicher den Punkt, an dem Bühnenbreite und Abbildungstiefe harmonisch übereinstimmen. Auch bei der vorgeschalteten Anlage gilt es natürlich, die mit Bedacht ausgewählten Komponenten optimal zu betreiben. Sinnvolle Unterstützung bietet der Fachhandel, der mit dem Verkauf eigentlich erst dann abschließen kann, wenn das Produkt beim Kunden einwandfrei spielt.

Der i-fidelity.net-Hörraum bietet zwar eine akustisch ausgezeichnete Umgebung, was einem jedoch nicht von einem sorgfältigen Setup der Anlage entbindet. So investierten die Redakteure durchaus Zeit in den Aufbau, die Verkabelung und natürlich vor allem die optimale Aufstellung der Lautsprecher. Die standen schließlich nur minimal zum Hörplatz hin eingewinkelt bereit, um sämtliche Teststücke wiederzugeben.

Bei »It Wouldn't Have Made Any Difference« von Alison Krauss haben wir es selbstverständlich auf Stimme, Gitarre und Perkussion abgesehen. Der Gesang von Alison thront sogar leicht über der oberen Lautsprecherkante exakt mittig positioniert. Von Anfang an gefällt das Maß an Licht und Luft um sie herum, wovon auch der aus ihrer Stimme gebildete Chor nachhaltig profitiert. Auch Präzision und Nachhall der taktgebenden Perkussion sind deutlich, aber nicht übertrieben zu hören. Vor allem wirkt nichts Unnatürliches mit.

Mit Emi Fujitas »Desperado« …

… gehen wir der Interaktionsqualität zwischen Klavier und Stimme nach und zollen der Mozart SE Respekt. Ausschwingende Saiten und das Stimmenvibrato kommen sich nicht ins Gehege, was tatsächlich über manche Lautsprechern zu passieren scheint. Auch der Rhythmus des Titels kommt akkurat beim Hörer an. Lässt man sich ein paar Minuten auf diesen Lautsprecher ein, verschwindet er ein ganzes Stück aus der Wahrnehmung und macht Platz für Musik, die gerne auch komplexer sein kann.

Caecilie Norby darf mit Begleitkapelle und Chor Stings »Set Them Free« interpretieren. Die dezent vorwärts treibende Kraft dieses Titels schmälert die Mozart SE kein bisschen. Im Gegenteil legt sie mit dem Kontrabass ein tiefes Fundament unter den Titel. Wobei der Bassbereich sehr gefällt, weil er tief und absolut nicht ausgefranst ertönt und die Energie nicht nur zu hören, sondern auch zu fühlen ist. Und nebendran schwebend gibt es eine wunderbare Hammond-Orgel, deren Echtheit durch den akustischen Eindruck einwandfrei bestätigt ist. Keine Frage, die Vienna Acoustics Mozart Grand SE sind echte Klasse-Lautsprecher!