Die langjährige Beschäftigung mit Lautsprechern führt oftmals dazu, dass beim ersten Blick auf ein neues Produkt sofort die Absicht des Entwicklers offenbar wird und man erkennt, welche Zielgruppe er im Auge hatte. Dieses »Vorurteil« muss selbstverständlich sachlich überprüft werden. Im Falle der Mozart Grand SE vermittelt die Schallwand die klare Botschaft: »Ich bin ein audiophiler Schallwandler.« Auf Ohrhöhe arbeitet ein Zweiwege-System, das auf räumliches Abstrahlungsvermögen hinweist. Unterstützt wird das Duo von einem Bass, der im unteren Drittel montiert ist. In Summe haben wir also einen audiophilen Kompaktlautsprecher vor uns, der von einem Subwoofer unterstützt wird.

Hinzu kommt ein cleveres Ankopplungssystem, welches die Mozart SE auf vier soliden Spikes zum Stehen bringt. Endgültig deutlich wird der Anspruch des Entwicklungsteams beim Blick auf die Rückseite: Statt des üblichen Plastik-Terminals mit Bi-Wiring-Anschlüssen und schlechten Verbindungsbrücken gibt es zwei solide Schraubklemmen. Keine Frage, die Mozart Grand SE erweckt hohe Erwartungen, sowohl was ihre klanglichen Fähigkeiten angeht als auch beim Preis. Aber genau der entpuppt sich als erste positive Überraschung, denn nach dem Außencheck hatten wir viertausend Euro für das Paar geschätzt. Doch weit gefehlt, die Mozart kostet in den Ausführungen Kirsche oder Klavierlack Schwarz 1.399 Euro/Stück; wer Klavierlack Weiß oder Rosenholz wünscht, muss 130 Euro addieren.

Reichhaltiges Angebot

Technisch betrachtet, bietet die Mozart SE eine Menge. Beginnend beim Gehäuse, das an den schwingungsgefährdeten Punkten extrem versteift ist und folglich auf das Testklopfen der Redakteure auch nur eine leise und homogene Antwort an die Ohren zurückgibt. Auch auf der Rückseite befindet sich ein massive Schallwand, was insofern sinnvoll ist, als dass die von den beiden Tieftönern nach innen abgestrahlte Energie nicht die Rückwand zum Mitschwingen animiert. Resonanzen und stehende Wellen werden wirksam unterdrückt. Ferner vermag die Picobello-Verarbeitung der Mozart Grand SE die Redakteure hundertprozentig zu überzeugen.