Im Hörraum warteten der Marantz SA-KI Pearl und der Audionet SAM G2 auf die schlanke Österreicherin. Von Beginn an harmonierte diese Kette bereits gut, aber es gab Verbesserungspotential. Und das bestand vor allem in der Optimierung mittels Spikes. Zunächst richteten wir jeden Lautsprecher mit Hilfe einer Dosenlibelle plan aus. Um den klanglichen Fortschritt zu überprüfen, eignet sich nach unseren Erfahrungen eine Solostimme. Nachdem die Lautsprecher im Lot waren, passte die Größenabbildung schon sehr gut. Perfekt wurde sie mit jeweils einer Drehung an den vorderen Spikes, so dass die Beethoven Baby Grand minimal nach hinten geneigt war.

Der »Torch Song« von Marillion sollte eigentlich nicht im Test-, sondern nur im Hörprogramm vorkommen. Dieser schöne Titel beginnt mit schwebenden Gitarrenklängen, die normalerweise von einem unauffälligen, drucklosen Bass begleitet werden. In dieser  Anlagenkonfiguration bekommt der Bassist plötzlich mehr Licht, der Bass hat Energie und beginnt den Titel zu tragen, was wirklich beeindruckend ist. Währenddessen staunen wir über die vielen Schattierungen in der Stimme des Sängers. Hier ebnen andere Schallwandler in der gleichen Klasse das Geschehen komplett ein, während die Beethoven Baby Grand Musik macht.

Mutiges Voranschreiten

Mit der »Alpensinfonie« von Richard Strauss liefert die Vienna Acoustics ein klangliches Meisterstück. Die Staffelung der Instrumente, die Abbildungsfähigkeit in die räumliche Tiefe und vor allem die substanzielle Kraft des Grundtonfundaments lassen einen wesentlich voluminöseren und teureren Lautsprecher vermuten. Weit flächig über die Stereobasis hinaus gelingt »Der Anstieg«, die Weite der Landschaft wird mit den Ohren »sichtbar«. Ganz anders, nämlich brutal und erschütternd, geht es bei »Sturm und Gewitter« zu. Diese Dimension an erdiger Energie ist dem Lautsprecher nach der rein äußerlichen Betrachtung eigentlich nicht zuzutrauen.

Auf der anderen Seite zeigt sie bei »Music Of The Spheres« von Mike Oldfield, dass sie sehr wohl auch leise und leiseste Töne mit höchster Sorgfalt behandelt. So klingen Triangel-Schläge hell und metallisch, perlende Klavierläufe kommen dem Original sehr nahe, und auch hier bilden die Streicher einen homogenen Körper. Faszinierend ist auch der Umstand, dass man seine Aufmerksamkeit auf verschiedene Aspekte richten kann, ohne dass der Kontext verloren geht. Unabhängig vom Programmmaterial entsteht ein plastisches, klares Klangbild.