Bei allem technischen Know-how und jahrzehntelangen Klangerfahrungen war die Einführung des ersten eigenen Tonarms TRA 9 aus dem Hause Transrotor vor 2 Jahren dennoch mit Spannung verbunden. Schließlich kann man alle Hausaufgaben gemacht haben und der Markt winkt dennoch ab. Doch der TRA 9 ist eine Erfolgsgeschichte geworden, weil er klanglich, optisch und mechanisch überzeugt. Doch keimte damals schon der Gedanke, ein weiteres Modell auf den Markt zu bringen. Mit dem TRA 9 S ist jetzt der zweite Transrotor-Tonarm verfügbar, und zum Glück für alle ernsthaften Schallplattenhörer spiegelt sich auch in diesem Arm der hohe Anspruch von Jochen und Dirk Räke wider. Ziel war nämlich nicht, einen bestimmten Preispunkt zu erreichen. Beispielsweise hätte man aus Gewohnheit annehmen können, dass das neue Modell genau die Hälfte des großen Bruders kosten soll. Aber so denkt im Hause Räke zum Glück niemand.

Kein Wunder folglich, dass der Unterbau der neuen S-Version identisch mit der des TRA 9 ist. Die Unterschiede beginnen beim Tonarmrohr, welches nun einteilig ausgeführt ist. Gänzlich neu ist die Einstellung der Auflagekraft. Am Ende des Tonarms gibt es ein drei Zentimeter langes Gewinde, auf dem sich das Gegengewicht präzise manövrieren lässt. Im Lieferumfang befinden sich Zusatzgewichte für den Fall, dass die notwendige Auflagekraft für den Tonabnehmer auch am Gewindeanschlag nicht erreicht werden kann. Feinmechanische Präzision erwartet man selbstverständlich in dieser Kategorie, aber es ist dennoch immer wieder ein Genuss, sie zu erleben. Dann nämlich, wenn man mit der ebenfalls mitgelieferten Tonarmwaage den korrekten Wert von 18 Millinewton für den MC-Tonabnehmer Merlo Reference einstellen möchte. Das fest montierte Tonarmkabel D502 stammt von van den Hul. Versilberte Kupferleiter sorgen für klangoptimalen Signaltransport, für den ebenbürtigen Anschluss an den Phonovorverstärker stehen dann solide WBT-Stecker zur Verfügung.

Doch spielt der TRA 9 S natürlich nicht allein, er braucht noch einen Partner, und der ist mit dem Max Nero ebenfalls brandneu. Dieses in Relation günstige Laufwerk ist vom limitierten Modell Black Star TMD inspiriert – und schaut einfach fantastisch aus. Die Mischung aus den präzise gefertigten schwarzen POM-Teilen und Edelstahl führen zum sehr eleganten Äußeren dieses Plattenspielers. Natürlich sind seine drei Füße höhenverstellbar, was dann notwendig wird, wenn sich die Unterlage nicht völlig plan ausrichten lässt. Es können ein oder zwei Tonarme mit Längen zwischen 9 und 14 Zoll montiert werden. Möglich ist das, weil sich die Tonarmbasis auf zwei Metallstangen präzise manövrieren lässt, um den richtigen Abstand zwischen Tellerachse und Drehpunkt einstellen zu können. Die Drehzahl – 33 oder 45 Umdrehungen – wird über das Netzteil Konstant Studio gewählt. Die Überprüfung von Soll- und Ist-Geschwindigkeit ergab keine Differenz – ein weiterer Punkt für die gewohnt hohe Qualität aus Bergisch Gladbach.