Auf welchem Fundament spielt er?

Das Laufwerk des C-60 ist, wie schon gesagt, gut entkoppelt. Der gesamten Elektronik tut es allerdings auch gut, wenn man ihr darüber hinaus ein wenig Fürsorge angedeihen lässt. Und gerade die Schaltkreise des C-60 scheinen mir sehr empfänglich für verschiedenste Maßnahmen zu sein. So erlebte ich ein weiteres und deutlich freieres Klangbild, wenn der Player auf Entkopplungsfüßen von SSC stand. Griffiger und gerade in den unteren Frequenzen kerniger wurde es, wenn Cerapucks von Finite Elemente den Kontakt zu einer mit Sand befüllten Basis herstellten, die wiederum vom Untergrund entkoppelt war. Hier kann man ganz nach persönlichem Geschmack und Anlagenumfeld verfahren und den C-60 perfekt in das bestehende System einpassen. Überhaupt ist die Entkopplung von Geräten ein Thema, dem man immer wieder ein paar Minuten widmen kann. Lassen Sie einmal einen prüfenden Blick über Ihre Anlage schweifen – mit Sicherheit werden Sie hier und da noch Verbesserungspotential bei der Aufstellung entdecken.

Auch die netzseitige Versorgung ist dem C-60 durchaus wichtig. Die unterschiedlichen Kabel sind klar hörbar, und nach einigen Versuchen kristallisierte sich das Cardas Quadlink als einer der beiden Sieger heraus: Mit keiner anderen Zuleitung gelangen dem T.A.C. üppigere und leuchtendere Farben, ein harmonischerer Fluss der Musik. Das zweite Topkabel, das HMS Gran Finale, betonte mehr die dynamische Kraft und die Konturenschärfe in der musikalischen Darbietung.

Über Kabel von Fadel und HMS gelangten die Signale zur Audionet-Vorstufe Pre1 G2, die wiederum die Monoblöcke aus gleichem Hause und die sich schon zu meinem größten Vergnügen warmlaufenden Electrocompaniet-Endstufen AW 180 ansteuerte. Als Lautsprecher nutzte ich hauptsächlich meine bewährten Spendor 3/5SE sowie einige hochauflösende Standboxen. Klanglich konnten sich übrigens die symmetrischen Verbindungen leicht von den Cinch-Versionen absetzen. Über die Studionorm gewinnt das gesamte Klanggeschehen noch eine Spur an Definition, präsentiert sich zugleich etwas nüchterner. Auch hier lässt sich also der gewünschte Klang bestens abstimmen.

Für kurze Zeit hatte ich noch den T.A.C.-Vollverstärker V-60 in meinem Hörraum stehen, der mit dem Player nicht nur optisch eine glänzende Verbindung einging. Wem es mehr um den Genuss als um tonmeisterliche Wahrheitsfindung geht, sollte dieser Kombination ein Ohr gönnen.

Nicht nur über die Ohren

Schon die ersten mächtigen und dramatischen Akkorde der »Norma« von Bellini (Decca-CD) machten klar: Diese Geschichte nimmt kein gutes Ende. Auch das zarte Seitenthema der Oboe nach einigen Minuten vermochte keine wirkliche Ruhe beizusteuern – die Unruhe saß tief und das Verderben schien schon jetzt unabwendbar. Selten habe ich die Brisanz dieser ersten Minuten, das vergebliche »Schön-Wetter-Machen« der Holzbläser so musikalisch intensiv erlebt. Das Vorspiel barst geradezu vor einer inneren Glut. Ich wollte eigentlich konzentriert hören, doch mein Kopf schaltete sich binnen Sekunden aus und ich war nur noch bei der Musik.

Schuld daran war der C-60, keine Frage. Dieses kleine Kunstwerk vollbrachte er schon mit seinen Transistorausgängen. Auch die sind – das wurde nach diesen wenigen Augenblicken schon zur Gewissheit – auf Genuss getrimmt. Im Vergleich mit betont nüchtern abgestimmten Konkurrenten kann der C-60 eine leichte Aufweichung der tiefsten Oktaven und einen Flirt mit dem Grundton nicht verleugnen. Es spricht für die Arbeit der T.A.C.-Entwickler, dass dieser Bass in der Folge nicht tumb hinter der Musik herwabert, sondern sie sehr charmant swingend erdet. Kompliment, in solcher Könnerschaft habe ich das zuletzt beim EMC-1 von Electrocompaniet erlebt.