Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust. Eigentlich untertreibe ich damit maßlos, wünsche ich mir doch am liebsten mehr als nur zwei unterschiedliche Stereoanlagen herbei. Eine sollte natürlich sehr neutral, hoch aufgelöst und fein spielen. Eine Anlage, die zum einen genau zeigt, was auf den Tonträgern gespeichert ist und die  einem zum anderen das gute Gefühl vermittelt, sein Geld »richtig« investiert zu haben. Eine weitere dürfte, gerne mit Röhren bestückt, die charmante Begleiterin an genussvollen Abenden sein. Eine Kette, die vielleicht nicht unbedingt exakt zeigt, wie die Musik gespeichert wurde, dafür aber viel davon zu berichten weiß, wie sie gemeint war. Und dann wäre es natürlich noch schön, ein auf Spaß getrimmtes Tonabnehmerystem in der Sammlung zu wissen, welches das Musikzimmer zu einem Ort macht, an dem die guten Platten der 70er-Jahre so richtig zum Leben erweckt werden. Verzerrungsarmut, Linearität und perfekte Kontrolle sind dann keine Themen, die in diesem Raum eine Rolle spielen. Und dann vielleicht noch eine ganz wilde Anlage mit aberwitzig schwachen Röhren und ein paar Breitbändern davor? Wenn ich weiter grübele, fallen mir sicher noch ein paar weitere Setups ein, die das musikalische Leben bereichern dürften. Sie kennen das? Dachte ich mir!

Audiophile Schizophrenie

Es gilt also, im realen HiFi-Leben eine Kombination zu finden, die möglichst viele Launen zu bedienen vermag. Doch schon wartet hinter der nächsten Ecke das böse Wort, das wir doch beim Ausleben unseres Hobbys für immer hinter uns lassen wollten: Kompromiss. Tja, so ist das – willkommen im Leben. Ein möglicher Ausweg aus dieser Falle ist beispielsweise ein Plattenspieler. Dieser Seelentröster kann auch jenseits seiner Dienste als Therapeutikum einfach ein wunderbarer Musikvermittler sein. Für uns Getriebene bedeutet er zudem eine Möglichkeit, unsere audiophile Schizophrenie zu bändigen: Man kann Tonabnehmersysteme und damit die klangliche Abstimmung wechseln, bei größeren Laufwerken gar mehrere Tonarm-System-Kombinationen gleichzeitig montieren und somit eine respektable Bandbreite klanglicher Wünsche befriedigen. Der Nachteil: Es gibt leider zu wenige Platten-Neuveröffentlichungen, vor allem in der Klassik ist das Angebot an neuen Aufnahmen äußerst dürftig.

Damit hat uns unser Problem wieder fest in der Hand: Wir benutzen also einen CD-Spieler und sind, schwupps, wieder festgelegt. Sind wir? Nein, wir waren. Denn es gibt mit dem T.A.C. C-60 einen Player, bei dem man die klangliche Prägung mittels zweier unterschiedlicher Ausgangsstufen wechseln kann. Einmal Röhre, einmal Transistor bedeuten für uns eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten.

Altes Eisen?

Nun ist die Idee mit den zwei Ausgängen nicht ganz neu. Meist waren diese Anschlüsse jedoch nicht wirklich gleichwertig, denn die beiden Konzepte verursachten Pegelunterschiede, derer sich kaum ein Hersteller annahm. Manchmal boten die Ausgänge auch noch verschiedenen Steckern Anschluss (RCA und XLR) und verhinderten deshalb an vielen Verstärkern die abwechselnde Nutzung. Oder die beiden Ausgänge waren gleich ausgeführt, dann trieben die zwei Buchsenpaare jedoch die Kabelkosten in die Höhe.