Mit der Entscheidung für das Laufwerk samt Decoder blieb die SACD außen vor, der MP 3000 HV kann sich deshalb voll und ganz auf die reine PCM-Wiedergabe (steht für Pulse Code Modulation, also einer Übertragung von zu Paketen geschnürten Digitaldaten) konzentrieren. Das gilt auch für die Digital-Eingänge oder die Netzwerkpforte. Die Wege über asynchrones USB oder per LAN versprechen den bestmöglichen Klang, weil von MP3 über CD noch deutlich höhere Taktraten verarbeitet werden können. Diese dürfen bis 192 Kilohertz und 24 Bit reichen.

Sorgfältiger Weg von Digital zu Analog

Damit nicht etwa Schwankungen im Taktsignal den Klang beeinträchtigen, bekämpft T+A den Jitter (richtige Daten zur falschen Zeit) mehrstufig. Zunächst werden die Digitaldaten am Empfängerbaustein (S/PDIF-Receiver) neu getaktet. Weil die Datenpakete auf dem Weg zu den D/A-Wandlern aber immer noch aus dem Gleichschritt kommen könnten, taktet T+A sie unmittelbar neben den Wandlern vorsorglich neu. Zuvor müssen sie aber noch raffinierte Rechenoperationen über sich ergehen lassen. Ein von den Entwicklern programmierter Digitaler Signalprozessor erlaubt vierstufig feine Klangkorrekturen, bevor die Datenworte die Pfade zu den Datenumsetzern beschreiten. Schon einer der hochintegrierten Konverter-Chips namens PCM 1795 vom amerikanischen Hersteller Texas Instruments würde ausreichen, um beide Stereokanäle zu wandeln. Er bietet sie sogar zweigleisig symmetrisch an. Damit wollte sich T+A aber nicht zufrieden geben. Die Herforder setzen gleich ein ganzes Quartett an Wandlerchips ein und kombinieren sie so geschickt, dass sich Wandler-Fehler, Restrauschen und Verzerrungen weiter minimieren sollen.

Apropos Verzerrungen: Das HV in der Typenbezeichnung steht für »High Voltage« und weist auf einen ganz besonderen Schaltungstrick in den aus Einzeltransistoren aufgebauten Analogstufen hin. Die Kleinsignalverstärker laufen mit einem Vielfachem der Spannung, die in »normalen« Playern üblich ist. Erreicht dort das Signal die Aussteuerungsgrenze, kommt es zu nichtlinearen (also nicht signalabhängigen) Verzerrungen, die durch kräftige Gegenkopplung ausgemerzt werden wollen. Durch mehr Volt »spreizt« T+A die Kennlinie, nutzt davon aber nur einen kleines, gerades Stück. Der Vorteil: Unabhängig von der Aussteuerung bleibt das Signal im linearen Bereich. Ein vergleichbares Verhalten weisen sonst nur Röhren auf, die mit mehreren hundert Volt betrieben werden und nur Kleinsignale auf gerademal zwei Volt Ausgangsspannung verstärken müssen.