Im täglichen Umgang

Das Bedienkonzept und die Ausstattung des Biviums sind von einem Höchstmaß an Praxistauglichkeit geprägt. Es gibt fünf Eingänge, drei in symmetrischer, zwei in asymmetrischer Ausführung. Hinzu kommen zwei Vorverstärkerausgänge, einmal Cinch und einmal XLR. Über das externe Netzteil werden der digitale und der analoge Teil des Verstärkers separat versorgt, dafür liegen zwei mit Lemo-Steckern bestückte Verbindungen bei. Gegenseitige Störeinflüsse werden so zumindest theoretisch auf ein Minimum reduziert. Diesen Nachweis muss der Synästec Audio natürlich auch noch im Labor erbringen. Was sonst üblicherweise noch bei vielen Vorverstärkern zu finden ist,  beispielsweise Kopfhörerausgänge, RS232-Schnittstellen und Triggerschaltungen, ist beim Bivium nicht vorhanden. Dieser Purismus kommt hervorragend an!

Dass sich im Team Leute befinden, die mit Software umgehen können, hatten wir bereits angedeutet. Dass sie diese sinnvoll einsetzen, noch nicht. Der Bivium verfügt über eine elegante, sich selbst erklärende Menüstruktur. So kann man die Eingänge namentlich benennen, indem man aus einer vorhandenen Liste auswählt. Man muss sich also nicht bis zur Dusseligkeit durch einen Buchstabensalat tippen – fein gemacht. Außerdem können die Eingangspegel angeglichen werden, so dass es beim Umschalten der Quellen nicht zu störenden Lautstärkesprüngen kommt. Bei der Anzeige des Pegels können Sie wählen, ob Ihnen Dezibel oder ein lineares Volumen lieber ist. Zudem lässt sich auch die Geschwindigkeit der Regelung anpassen.

An dieser Stelle kann auch die Phasenlage je Eingang festgelegt werden. Sie wird ebenfalls in dem in fünf Helligkeitsstufen leuchtenden Display klar und deutlich angezeigt. Tatsächlich sinnvoll ist auch die Variabilität der Mute-Funktion. Sie haben die Wahl zwischen »ganz aus« oder einer Absenkung um 55 Dezibel. Letzteres hat den Vorteil, dass das Signal nicht sofort verschwindet, was von vielen Hörern als angenehmer empfunden wird. All diese Einstellungen können logisch und leicht am Bivium vorgenommen werden.

Genuss der Bedienung

Noch einfacher geht es mit der beiliegenden Fernbedienung, die eine wahre Augenweide ist. Das massive Instrument liegt gut in der Hand und ist mit sechs Tasten und einem Drehknopf (!) für die Lautstärke ausgestattet. In Zeiten, da immer mehr Vor- und Vollverstärker einen solchen Regler nicht mal mehr am Gerät besitzen, ist dafür höchstes Lob fällig. Zumal sich der Bivium in der Lautstärke so feinfühlig regeln lässt wie kaum ein anderer Vorverstärker. Schaut man sich Ausstattung und Bedienung an, kommt man zu dem Schluss: Alles, was gebraucht wird, ist vorhanden – den Rest hat man einfach weggelassen. Bravo!

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