Das bezieht sich vor allem auf Plastizität und Energie und den dadurch entstehenden Wirklichkeitseindruck. Ob Alan Parsons den Titel jemals so gehört hat? Unfassbar! Die verschiedenen Töne bekommen auch eine ungewohnte akustische Oberflächenstruktur. Es ist nicht nur so, dass sie klar getrennt, detailliert und in der jeweils korrekten Klangfarbe auftauchen, nein, sie erhalten ein hörbares Muster, was auf eine bisher unerreichte Fokussierung zurückzuführen ist. Jede Schattierung, und sei sie noch so klein, wird transportiert und führt dazu, dass es zu weit mehr als einem Nur-Höreindruck kommt. Wären sie nicht legal zu erwerben, dann wären die Soulutions ein klarer Fall für die Drogenfahndung.

Weiter geht´s mit dem Charlie Haden Quartet West und den »Sophisticated Ladies«, die wunderbar zu den Schweizer Edelverstärkern passen. Auf »Goodbye« singt Diana Krall, die Modulation der Stimme ist bis ins kleinste Detail hörbar, womit die Chanteuse zwischen den Lautsprechern wirklich »sichtbar« wird. Zwischen dem Hörer und der Musik steht nichts mehr, es gibt keinerlei Schleier, Vorhang oder sonst irgendeine nicht maßstabsgerechte Verzerrung. Die Instrumente lassen sich selbst dort mühelos verfolgen, wo sich ansonsten oftmals der Faden verliert. Schlichtweg perfekt ist auch der Raum um die Musiker, der einfach nicht nur Platz für Instrumente und Stimme lässt, sondern auch zum Atmen.

Zum Hören gesellt sich Emotion

Dieser Eindruck bleibt auch nach der neuen Loreena-McKennitt-CD »The Wind That Shakes The Barley« vollkommen erhalten. Das Titelstück hört sich nicht nur mystisch an, die ganze Atmosphäre im Raum ändert sich. Das Geräusch des eigenen Atmens wird zum Indikator für die Ruhe und Konzentration, die man bei dieser Kette erreicht. Über die tiefgehende Wirkung von Musik wird oft geredet oder geschrieben, jetzt und hier wird sie greif-, spür- und erlebbar. Von eher seltener Qualität ist beim Testen der Eindruck, den Moment festhalten zu wollen, um ihn dauerhaft genießen zu können.

Der Umgang mit Gewöhnlichem

Unglaublich, in welchem Maße Shakira nerven kann – wenn man sie im Radio hört. Gänzlich anders liegt der Fall, wenn die neue CD »Sale El Sol« über eine hochwertige Anlage abgespielt wird. Dann nimmt man sich das Stück »Ante De Las Seis« vor, dreht richtig laut auf und taucht in ein Meer aus höchster Musikalität. Die Stimme wird zum Leben erweckt, Klavier und Gitarre darunter drapiert, und es stört gar nichts. Der Bass läuft rabenschwarz als Fundament mit, man darf also auch einfache Pop-Musik mit den Soulutions hören und wird sicher das ein oder andere blaue Wunder erleben. Die Qualität der Wiedergabe ist uneingeschränkt nur mit »überragend« zu beschreiben.

Zur Dokumentation des klanglichen Vorsprungs wandert Kip Hanrahans Album »Greatest Hits Or Whatever« in den Player – gehört eigentlich in jede Sammlung. Track sechs heißt »Una Noche De Verano Comenca« und beinhaltet ein perkussives Feuerwerk und substanziellen Bass. Die Beschreibung dessen, was das Schweizer Duett hier abliefert, ist relativ einfach: Es war nie impulsiver, selten hat der Bass eine derart kontrollierte Energie erfahren, und das Herauslösen der Stimme aus dem dichten Instrumentalgeflecht funktioniert gar das erste Mal korrekt – perfekt!

Auch Intellektuelle dürfen genießen

»Fantasia On A Theme by Thomas Tallis« in einer Einspielung mit der Academy Of St. Martin-In-The-Fields unter Neville Marriner markiert den krönenden Abschluss. Weitere 15 Minuten exklusiver Hörtrip stehen uns bevor. Zu diesem Werk ein Zitat aus dem der CD beiliegenden Heft von Georg Hall: »Mit ihrer Verwendung von Licht und Dunkel, Bedeutung und Feinheit, Substanz und Stil ist diese Musik wunderschön erdacht, sowohl was die Besetzung als auch den originellen Satz betrifft, und erscheint tatsächlich als klanggewordene Kathedrale.« Wenn Sie wissen möchten, wie sehr dieser Satz nicht nur für die Aufführung mittels Orchester gilt, sondern auch für eine High-End-Anlage, die Soulution-Verstärker enthält, dann nutzen Sie die nächste Gelegenheit, die sich Ihnen bietet. Denn es ist einfach famos, wie die 720/710-Kombination den orchestralen Klangkörper in seiner Ästhetik, Größe und Intensität in einen normalen Hörraum verfrachtet. Diese Art der Wiedergabequalität ist beispiellos.