Höherer Konstruktionsaufwand als für viele Standlautsprecher

Während das Projekt für Livio Cucuzza vielleicht als kreative Lockerungsübung dienen konnte, bereitete das geringe Platzangebot im Inneren des SF16 Chefentwickler Paolo Tezzon Kopfzerbrechen; schließlich soll dieses Musiksystem zu weitaus mehr taugen, als bloß nebenher eine Klangkulisse zu liefern. Damit seine Performance nicht nur angesichts der Gerätegröße beeindruckt, sondern auch anspruchsvolleren Hörern Musikgenuss bereitet, ist immenser Entwicklungsaufwand betrieben worden. Wegen der gewünschten recht kompakten Abmessungen und ganz anderer akustischer Verhältnisse beanspruchte die Konstruktion des SF16 tatsächlich mehr Zeit als die Entwicklungsphase der meisten Standlautsprecher. Zunächst wurde ein äußerst rigides Gehäuse konstruiert, dessen Zentrum eine mehrteilige Aluminiumstruktur bildet, welche die Elektronik beherbergt. An diesen mittleren Gehäuseteil wird vorn und hinten ein steifer HDF-Korpus angebracht, der die Tieftonchassis enthält und als Ventilationsvolumen dient. Die Membrane der zwei langhubigen 125-Millimeter-Basschassis werden aus einem Verbund von Aluminium und Magnesium hergestellt, sie wirken gegenüberliegend in einer sogenannten Push-Push-Konfiguration angeordnet, um Resonanzen zu minimieren. Zwei Reflextunnel führen durch die mittlere Sektion, verbinden so die Volumen der beiden Holz-Gehäuseteile und münden dort in Austrittsöffnungen. Eine davon befindet sich rechts an der Rückseite, die andere links an der Vorderseite – diese Positionierung sorgt an unterschiedlichen Aufstellungsorten sowohl für mehr Unterstützung durch eine rückwärtige Wand als auch für eine gewisses Maß direkt zum Hörer abgestrahlten Schalldrucks.

Die Bestückung der an den Flügelspitzen montierten Satelliten verfolgt dasselbe Prinzip: Pro Satellit sind zwei Mitteltonchassis und zwei Hochtöner in einer Bipol-Dipol-Anordnung im Einsatz, sodass jeweils ein Chassis-Typ nach hinten und einer nach vorn abstrahlt. Während die Gewebekalotten der Hochtöner mit 13 Millimeter Durchmesser erwartungsgemäß klein ausfallen, haben die aus Keramik gefertigten Membrane der Mitteltöner immerhin fünf Zentimeter Durchmesser. Als sehr verwindungssteifer Werkstoff hilft Keramik hier in Verbindung mit einem starken Antriebssystem, trotz dieser für ein Mitteltonchassis geringen Größe ein recht weites Spektrum möglichst verzerrungsfrei reproduzieren zu können. Der integrierte Class-D-Verstärker versorgt alle Treiber mit insgesamt 1.400 Watt Ausgangsleistung – mehr als genug, um ihnen ihr Bestes in Sachen Impulsverhalten zu entlocken und einen Raum mittlerer Größe ganz locker mit hoher Lautstärke zu fluten.

Zur klanglichen Beurteilung dieses Tonmöbels verwende ich natürlich auch die WLAN-Verbindung, mit kabellosem Streaming betraut Sonus Faber die App Play-Fi von DTS, die kostenfrei für iOS und Android erhältlich ist. Nach ihrer Installation gelingt die Verbindung zum Netzwerk und die Einrichtung des SF16 mit wenigen Bedienschritten. Play-Fi dient dann als Musiksteuerung und spielt lokal auf dem mobilen Gerät gespeicherte Audio-Dateien ab. Außerdem ist die App mit DLNA-Servern kompatibel, sodass Musik vom NAS oder Computer ebenfalls zur Verfügung steht. Das SF16 unterstützt die Dateiformate MP3, M4A, AAC, FLAC und WAV, laut Hersteller jedoch leider kein AIFF; dennoch hat das SF16 manche Files mit diesem Containerformat von meinem NAS zu Gehör gebracht. Unabhängig vom Dateiformat können Files mit einer Auflösung von bis zu 16 Bit / 44,1 Kilohertz naturbelassen gestreamt werden, höhere Auflösungen bis hin zu 24 Bit / 192 Kilohertz werden datenreduziert übertragen.