Mal angenommen, wir würden uns einfach nur für Musik interessieren. Wir würden die Stereoanlage als Mittel zum Zweck begreifen, die einfach dazu da ist, uns die jeweilige Lieblingsmusik in möglichst intensiver und plastischer oder auch authentischer Form zu präsentieren. Wie würde sich das auf die Auswahl unserer Komponenten auswirken? Was wäre anders?


Keine Angst, dies wird kein »missionarischer« Artikel wie unlängst der Bericht über die Verstärker A38 und P38 von Arcam. Allerdings komme ich auch hier wieder auf das Thema Musik zurück – wie jedes Mal, wenn ich mich mit einer Anlage beschäftige. Ich weiß allerdings auch aus vielen Gesprächen, dass dies nicht allen HiFi-Fans so ergeht – ich hingegen kann nicht anders. Man möge es mir nachsehen.

Spannender Hintergrund

Eigentlich sollte die Geschichte über die Sonus Faber Cremona Auditor M ganz anders beginnen. Ich wollte über den technisch orientierten Ansatz bei der Entwicklung dieser besonderen Lautsprecher berichten, wollte klar machen, dass sie trotz ihrer schönen Hülle keine schlichten Designobjekte sind. Dass vielmehr klangliche und technische Überlegungen zu dieser außergewöhnlichen und enorm eleganten Lautenform führten. Dass auch der Verwendung von massiven Holzstücken keine Marketing-Eitelkeit, sondern technische Überlegungen zugrunde lagen. All das ist nach wie vor wahr und gäbe eine gute Geschichte ab.

Im Verlauf der Vorarbeiten wurde ich aber auf eine andere Spur gelockt, und deshalb nehme ich Sie wieder mit auf den Weg zur Musik. Vor einer Weile erzählte mir ein Kollege, er habe sich mit dem Sonus-Faber-Vordenker Franco Serblin ausgiebig über dessen Schöpfungen unterhalten und ihn am Ende des Gesprächs gefragt, welches denn seine Lieblinge im Programm seien. Obwohl sich Serblin mit Leichtigkeit jedes Modell für zu Hause abzweigen könnte, nannte er zwei kleinere Boxen: die Minimal Vintage und eben die hier beschriebene Cremona Auditor M.

Proportion zwischen Gehäusegröße und Charakter

Ein wenig verwundert das schon, möchte doch fast jeder HiFi-Fan als Ziel seiner meist langen Reise einen ausgewachsenen Standlautsprecher im eigenen Domizil sehen. Ich kann das gut verstehen, wenngleich ich seit Jahren ungeachtet jeglicher Versuchung, die in meinem Arbeitszimmer gastiert, meiner kleinen Spendor S 3/5 SE die Treue halte. Und auch der jüngste Zuwachs meiner Anlage, eine Harbeth Monitor 30, bedient ganz ähnliche Muster und ist nur unwesentlich größer.