Wissen Sie, was sich hinter dem Begriff »Futhark« verbirgt? Es ist die älteste, aus 24 Zeichen bestehende Runenreihe. Die fünfte Rune bedeutet übersetzt »Ritt« oder »reiten«. Wer seiner Marke folglich den Namen »Raidho« gibt, geht also mit Sicherheit davon aus, dass diese Lautsprecher auch durch dichteste Frequenzstrukturen sicher galoppieren können. Das geht nur im Premium-Segment und exakt hier sind die Standlautsprecher TD2.2 positioniert. Diese Schallwandler sind vom 1,15 Meter hohen Scheitel bis zur spikebestückten Sohle ein mustergültiges Beispiel für Eleganz. Während die mit drei Chassis bestückte Schallwand stets schwarz ist, kann beim Korpus zwischen Hochglanz schwarz und Nussbaum gewählt werden. Auf Anfrage kann Raidho hier aber noch sehr viel mehr Versionen anbieten. Schließlich sind die Dänen bei der Fertigung in höchstem Maße autark.

Die 45 Kilogramm schwere TD2.2 wirkt aufgrund der feinen Sockelkonstruktion schwebend  leicht. An den Enden der Ausleger finden sich höhenverstellbare Spikes, deren Präzision ebenfalls die Klasse verrät, in der wir uns befinden: Luxus. Jedes Chassis ist in einem extrem steifen Aluminiumrahmen montiert, der mit vier Schrauben auf der Schallwand fixiert ist. Nur der aus Aluminium-Polyamid-Folie gefertigte Hochtöner besitzt eine eigene Kammer, Bass- und Mitteltöner arbeiten auf die beiden rückseitigen Ports. Während der untere 16,5-Zentimeter Bass bei 400 Hertz ausgeblendet wird, läuft der Mitteltöner bis 2,4 Kilohertz. Dann übernimmt das aufwändig gefertigte Bändchen. Eindrücke aus der penibel produzierenden Manufaktur können Sie in diesem »Hinter den Kulissen«-Bericht gewinnen.

Raidho kauft keine Chassis zu. Sie werden alle im dänischen Werk in Pandrup hergestellt, rund 20 Kilometer nordöstlich von Aalborg. Das eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Zum einen lassen sich computersimulierte Chassis schnell in physische Form bringen, zum anderen gibt es aber auch die Möglichkeit, zu experimentieren. Letzteres hat beispielsweise im Bereich der Antriebsmagnete Erfolg gebracht. Sie sind deutlich stärker als üblich ausgefallen, was die Entwickler damit begründen, jetzt ein noch genaueres Impulsverhalten und vor allem ein nochmals niedrigeres Verzerrungsspektrum zu haben. Gleiches gilt für die Schwingspulen aus Titan, deren elektrotechnisch bedingte Bremswirkung im Luftspalt geringer ausfällt als das bei reinen Kupfer-Wicklungen der Fall ist. Kernmaterial der Membrane ist Aluminium, weil es ein leichter und steifer Werkstoff ist. Aber dieses Metall bringt auch einen Eigenklang mit sich, dem die Entwickler mit hohem konstruktiven Aufwand zu Leibe rücken. Zunächst kommt auf Vorder- und Rückseite eine dünne Schicht Tantalum. Dieses Material ist extrem hart und sorgt für zusätzliche Steifheit, was folgt, ist ein hauchdünner Diamantüberzug. Diese fünflagige Membran ist sehr leicht und hochgradig steif und sie soll weniger verfärben. Was Raidho für mich aber abseits des offensichtlichen Aufwands besonders macht, ist der teure Materialeinsatz auch an Stellen, die man als Kunde zwar nicht sieht, aber sehr wohl hört: die TD2.2 ist mit einer Innenverkabelung vom US-Spezialisten Nordost versehen. Ein solches Beispiel darf gerne Schule machen.

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