Die »Bilder einer Ausstellung« in der Orgelinterpretation (Dorian Recordings) von Jean Guillou entfalten stellenweise eine energetische Wucht, die auch hochwertige Systeme nur mit Mühe vollständig abbilden können. Bei der »Promenade« zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Kabeln, so bildet das Genesis Silver Spiral zwar den Raum perfekt ab, muss sich aber bei der Energieübertragung der Orgel dem Supremus Zr geschlagen geben. Es ist beeindruckend, mit welchem Plus an musikalischer Kraft die neue Konstruktion zu Werke geht. Je länger man in dieser Konstellation mit dem Zr zuhört, desto klarer werden auch die vielen akustischen Nuancen, die in den anderen Kombinationen schlichtweg untergehen. Das gilt vor allem für die überaus präzise Art, mit der der Supremus Zr das Ausschwingen der Töne behandelt.
Beim direkten Vergleichshören lassen sich nicht unbedingt alle qualitativen Aspekte erfassen. Diese Erkenntnis beruht auf Erfahrungswerten. Denn wer möchte schon dauerhaft mit fledermausgespitzten Ohren voll klangfokussiert vor der Anlage sitzen? So kam es, dass ich Udo Lindenbergs Album »Stark Wie Zwei« auflegte. Das Duett mit Jan Delay »Ganz Anders« läuft und beide Musiker sind so greifbar wie nie zuvor. Der Vergleich mit den anderen Kabeln bestätigt den Eindruck. Der Pegel war knapp über Zimmerlautstärke angesiedelt, das kleinere QED und das HMS bilden beide Stimmen auch natürlich und vor allem alles andere als verkehrt ab, das Supremus Zr haucht ihnen aber Leben ein und das steigert das Hörerlebnis dramatisch.
Was dieses Supremus Zr ermöglicht, ist auch und gerade der tiefe Blick in die Aufnahmesituation hinein. Aufnahmen, wie sie auf dem Album »Nightfall« von Voces8 zu finden sind, profitieren von der Übertragungsqualität erheblich. Der Titel »Stardust« ist etwas über fünf Minuten lang, komponiert von Taylor Scott Davis, einem 1980 geborenen Amerikaner. Während ich mich noch über den maßgeschneiderten Klang-Anzug wundere, finde ich heraus, dass das Stück im Auftrag von Voces8 entstanden ist. Es hat eine spürbare Meditationskomponente, deren Intensität in Abhängigkeit zur Klangqualität steht. Mit dem QED in der Kette entsteht eine Nähe zu den Künstlern, die fraglos durch den realistischen Eindruck des akustischen Geschehens zustande kommt.