Verbindungskabel innerhalb einer Stereoanlage haben eine klangliche Wirksamkeit. Daran gibt es nichts zu rütteln. Inzwischen haben die Cinch- und Lautsprecherkabelverbindungen ebenso wie die Stromversorgung Komponentenstatus, und das aus gutem Grund, denn die Wiedergabequalität ist nur so gut wie das schwächste Glied einer HiFi-Kette. Lautsprecherkabel übertragen die Leistung vom Verstärker zu den Schallwandlern. Der Wunsch, dass diese Leitungen neutral und ohne jegliche Klangsignatur ihren Dienst verrichten, ist unerfüllbar. Im Gegenteil, sie mischen sich in erheblichem Maße ein, können Höhen betonen oder beschneiden, können Bässe aufblasen oder ausdünnen, haben ein dynamisches Verhalten und bestimmen vor allem in der höchsten Kategorie, in der wir uns mit dem Supremus Zr von QED befinden, die Qualität der Abbildung des Raumes und der die Schallquellen umgebenden Luft.
1975 gegründet, gelang QED bereits ein Jahr später mit dem Litzenkabel Modell »79« der erste Erfolg auf dem Audiomarkt. Von Anfang an untermauerte das Unternehmen die technischen und materialbezogenen Entwicklungen mit Messtechnik. Zwei »Genesis«-Dokumente sind mittlerweile auf der Website abrufbar und geben einen guten Einblick in die Forschung der Briten. Schaut man sich ein Kabel wie das Supremus Zr an, fällt sofort auf, dass es bei der Herstellung eines Kabels viele Dinge zu beachten gibt: Aus welchem Material soll der Leiter sein? Welcher Querschnitt ist der richtige? Welche Geometrie braucht das Kabel für optimale Übertragungseigenschaften? Welche Stecker werden montiert und vor allem wie? Bringt die Kältebehandlung des Materials wirklich klangliche Vorteile? Um diese Fragen zu beantworten, braucht es nicht nur kluge Köpfe, sondern auch Messtechnik, mit der sich die technischen Parameter erfassen lassen. Beides ist im Unternehmen seit Jahrzehnten vorhanden.
Das Entwicklungsteam hat sich mit der Tieftemperaturbehandlung von Werkstoffen befasst. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass durch Einfrieren des Kupfers die Strombelastbarkeit verbessert werden kann. Obwohl es für diesen Schritt beim Lautsprecherkabel keinen endgültigen messtechnischen Nachweis gibt, hat sich QED nach einer Reihe von Hörtests für diesen teuren Produktionsschritt entschieden. Zu eindeutig war das Votum in einem Hörvergleich, der im Doppelblindversuch durchgeführt wurde.
Das Supremus Zr hat einen Querschnitt von 6,2 mm². Jeder der 16 versilberten, zu 99,999 Prozent sauerstofffreien Kupferleiter ist mit einer hauchdünnen Schicht Polyester isoliert. Die Leiter sind um einen Innenleiter aus Kunststoff gewickelt, was unter anderem den klangbeeinträchtigenden Skin-Effekt dämpfen soll. Beim Skin-Effekt werden hohe Töne zur Außenseite des Leiters gedrängt und können so mit zunehmender Tonhöhe immer weniger von der zur Verfügung stehenden Querschnittsfläche nutzen. Parallel zu den Signalleitern verlaufen zur Schwingungsdämpfung verseilte Stränge aus Kunststoff, die Mikrophonieeffekte dämpfen.