Die Gehäuse der Concept 300 sind als Bi-Color-Ausführung konzipiert. Es gibt drei Farbkombinationen: Schwarz/Rosenholz, Weiß/Eiche und Silber/Ebenholz. Dank ihrer Rundungen und der vollständigen Lackierung stellt die Concept 300 ein sehr ansehnliches Tonmöbel dar, was ganz sicher nicht versteckt werden muss. Unter der schönen Hülle geht es dann aber richtig zur Sache. Das Gehäuse besteht nicht wie üblich aus einer Lage MDF – bei der Q Acoustics sind es gleich drei, die durch jeweils eine Lage »Gelcore« voneinander getrennt sind. Gelcore härtet nicht aus und bewahrt damit dauerhaft die gewünschten Dämpfungseigenschaften. Insbesondere höherfrequente Resonanzen zerstreut diese Gel-Schicht wirksam. Alle diese Maßnahmen und damit der gesamte Aufbau sind dem Ziel untergeordnet, dass die Chassis ihre Arbeit ungestört verrichten können und nur die Schallenergie beim Hörer ankommt, die auch etwas mit der Musik zu tun hat.

Ganzheitlicher Ansatz

Geht es um Lautsprecher, suchen sich die meisten Hersteller ein oder zwei Punkte aus, von denen sie dann beteuern, dort ihre Hausaufgabe gemacht zu haben. Das war und ist bei Q Acoustics anders. Denn wer meint, dass der mechanische Aufwand rund um den Ständer und das Gehäuse ausreichen, um jetzt Standard-Chassis und eine ebensolche Frequenzweiche verwenden zu können, wird enttäuscht sein. Auch hier hat das Team um Karl-Heinz Fink mit Know-how, Software-Unterstützung und großer Ausdauer nach den optimalen Lösungen gesucht. So ist nicht etwa das Gehäuse an die Chassis angepasst worden, sondern es war genau umgekehrt: Der 16,5-Zentimeter-Tiefmitteltöner mit beschichteter Papiermembran wurde speziell für seine Aufgabe in der Concept 300 entwickelt. Mit 35 Millimetern gehört die Schwingspule sicher zu den größeren Vertretern ihrer Art. Sie soll höhere Belastbarkeit, weniger Dynamik-Kompression und eine verbesserte Impulswiedergabe ermöglichen. Der eigentlich Clou ist aber die mit einem federgespannten Bolzen umgesetzte Fixierung, die dafür sorgt, dass das Chassis auch nach hunderten Stunden Betrieb immer noch fest in der Schallwand sitzt. High-Ender kennen ja den Trick, einmal im Jahr vorsichtig die Schrauben, mit denen die Chassis befestigt sind, mit einem Drehmoment-Schraubendreher festzuziehen. Doch ästhetische Ansprüche haben inzwischen längst dazu geführt, dass bei vielen Lautsprechern die Schrauben durch Abdeckringe kaschiert werden oder die Chassis auf der Innenseite befestigt werden. In diesem Sinne hat Q Acoustics ambitionierten Hörern durch diese Maßnahme das jährliche Fixieren erspart und gibt ihnen gleichzeitig die Sicherheit, dass ihre Lautsprecher nicht über die Jahre immer schlechter klingen werden. Well done!

Selbst die 28-Millimeter-Hochtonkalotte erhält durch die Entkopplung von der Schallwand sowie den Einbau in eine Gummisicke ruhigere Arbeitsbedingungen. Neben der Reduktion von Verzerrungen stand aber vor allem die Optimierung des Abstrahlwinkels im Vordergrund. Dafür wurde vor allem die Sicke optimiert, was eine breitwinkligere Abstrahlung ermöglicht. Damit ist das Vergnügen stereophonen Erlebens nicht mehr nur auf diesen einen Punkt im Raum, den »Sweet Spot«, beschränkt. Bei der Konstruktion der Kalotte hat Q Acoustics einen weiteren wichtigen Aspekt berücksichtigt, nämlich den der Fertigung. Es nützt ja nichts, auf dem Reißbrett ein Super-Chassis zu entwickeln, welches sich dann aus Gründen der Komplexität nicht mehr in Serie fertigen lässt. Auch dafür bekommt das Entwicklungsteam ein ausdrückliches Kompliment.