Fragt man Q Acoustics, wann und wo die Geschichte der neuen Concept 300-Lautsprecher begonnen hat, erhält man eine überraschende Antwort: 1951. In jenem Jahr fand in London die Nationalausstellung »The Festival Of Britain« statt, welche sechs Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs britische Industrie, Kunst und Wissenschaft feiern sollte. Unter der Koordination des jungen Architekten Hugh Casson entstanden im Rahmen dieser Ausstellung auch zahlreiche Gebäude als Vision eines modernen Städtebaus für das wieder aufzubauende Land. Von den zahlreichen Gebäuden ist nur eines bis heute erhalten geblieben: die Royal Festival Hall, ein Konzertsaal mit 2.900 Sitzplätzen. Zu den Objekten, die damals am meisten Aufmerksamkeit erregten, gehörte aber der Skylon, eine futuristische zigarrenförmige Stahl-Skulptur, die scheinbar 15 Meter über dem Boden schwebte und in 90 Metern Höhe endete. Getragen wurde ihr Gewicht von drei sich nicht berührenden Stangen, die über Seile miteinander verbunden waren. Die Stabilität (engl. »integrity«) entsteht dabei durch die Zugspannung (engl. »tension«) der Stahlseile. Das aus den beiden Begriffen resultierende Kombinationswort lautet »Tensegrity« – und damit sind wir bei den Füßen der Concept 300, die nicht optionaler, sondern integraler Bestandteil dieser Schallwandler sind.

Die Concept 300 nicht ohne ihren Unterbau zu verkaufen, war eine gleich in mehrerer Hinsicht sinnvolle Entscheidung der Briten. Es handelt sich bei ihnen also um keine klassischen Regal-Lautsprecher. Sollte sie jemand auf einem Sideboard oder in einer Bücherwand platzieren wollen, ist das auf eigene Verantwortung und mit dem Wissen um klangliche Einbußen zwar möglich, aber eben nicht so gedacht. Erfahrene Hörer wissen, dass der Standfuß unter einem Lautsprecher klanglichen Einfluss auf die Wiedergabe haben kann. Doch welcher Fuß ist der richtige? Einer aus Stahl oder aus Holz, mit Quarzsand oder mit Kunststein gefüllt? Häufig führt nur das »Try and Error«-Prinzip zum besten Ergebnis. Bei der Concept 300 kann man sich das jedoch sparen, hier hat Q Acoustics vorgearbeitet.

Es ist schon erstaunlich, dass manche Hersteller ein Maximum an Aufwand betreiben, um ihre Lautsprechergehäuse schwingungsfrei zu konstruieren, um dann zuzulassen, dass ihr in dieser Hinsicht optimiertes Produkt beim Kunden auf einem »klingelnden« Ständer platziert wird. Doch wie sieht eine im wahrsten Sinne des Wortes tragfähige Lösung aus? Die Engländer beauftragten Karl-Heinz Fink, den technischen »Vater« der Concept 300 und von vielen anderen exzellent klingenden Lautsprechern, gängige Gestell-Konstruktionen auf ihr »Mitschwingverhalten« zu untersuchen. Doch weder die Materialien noch unterschiedliche Formgebungen führten dabei zu einem »stillen« Fuß. Erst die aus drei sich nicht berührenden Stahlrohren konstruierte Tensegrity-Variante brachte die geforderte Stabilität und führte aufgrund fehlender Reflexionsflächen zu einem deutlich geringeren Schallerzeugungspotential.

Zwischen den Lautsprechern und dem Fuß befindet sich eine innovative »Isolation Base«. Das gesamte Gewicht des 14 Kilogramm schweren Gehäuses ruht auf vier Federn, die eine wirksame bi-direktionale Entkopplung ermöglichen. Körperschall wird durch das Federsystem in Wärme verwandelt und damit aufgelöst. Folge soll unter anderem eine noch höhere Präzision im Tieftonbereich sowie eine klarere Bühnenabbildung sein. Wichtig für die Entwicklung des Standfußes war auch die Erkenntnis, dass Vibrationen nicht nur vom Lautsprecher ausgehen, sondern auch vom Boden in Richtung Schallwandler wandern können. Bei einer Ankopplung mit Spikes an den Untergrund wird diese Energie sogar noch verstärkt. Neben Spikes kann der Tensegrity-Fuß aber auch mit kleinen Gummifüßen aufgestellt werden, was die von i-fidelity.net bevorzugte Variante darstellt.