Auf der Rückseite finden sich fünf Hochpegeleingänge, von denen einer – von Plinius mit »CD« beschriftet – wahlweise per Cinch oder XLR bedient werden kann. Freunde der Schallplatte werden sich über den Phonoeingang samt Erdklemme freuen. Allerdings kann die Umschaltung MM/MC nur im Inneren des Gehäuses per Steckbrücke vorgenommen werden. Darüber hinaus stehen ein Vorverstärkerausgang und ein Tapeausgang zur Verfügung. Wer den Hautonga in eine Heimkinoanlage integrieren möchte, findet auf der Rückseite ebenfalls den entsprechenden Eingang »HT Bypass«.

Für die Verbindung zu den Lautsprechern steht pro Kanal ein ordentliches Bi-Wiring-Terminal zur Verfügung. Das ist eine Option, von der nach unserer Meinung zu selten Gebrauch gemacht wird. In den meisten Fällen reagieren Lautsprecher, die so angesteuert werden, mit einem gesteigerten Maß an Abbildungspräzision und einem saubereren Tiefton. Natürlich spielt dabei auch die Qualität der verwendeten Leitung eine Rolle, aber in jedem Fall lohnt es sich, Bi-Wiring einmal auszuprobieren. Damit der Verstärker überhaupt funktioniert, braucht er natürlich Strom. Dieser findet per Kaltgerätebuchse Zugang zum Hautonga. Bei längerer Abwesenheit lohnt es sich, den Hauptnetzschalter auf der Rückseite umzulegen.

Das Innere des Plinius beherbergt unter anderem Kühlrippen, auf denen jeweils sechs Leistungstransistoren montiert sind, die kurzeitige Ströme von bis zu 40 Ampere erzeugen können. Mit einer Leistung von 363 Watt an 4 Ohm – ermittelt im i-fidelity.net-Messlabor – gehört der Hautonga klar zu den leistungsstärksten Vollverstärkern. Basis dieses Fundaments ist ein 600-VA-Ringkerntrafo. Es ist folglich davon auszugehen, dass der Neuseeländer auch mit wirkungsgradschwachen Lautsprechern noch gut zurecht kommt. Auffällig ist des Weiteren, dass die Signalwege zwischen Ein- und Ausgang sehr kurz gehalten sind. Klangrelevante Bauteile bleiben im Stand-by-Modus unter Spannung, so dass das volle Klangpotential innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung steht.

In Verbund gebracht

Im i-fidelity.net-Hörraum bekam der Hautonga ausreichend Zeit am Netz und eine Auswahl passender Spielpartner. Bei den Lautsprechern standen Vienna Acoustics' Mozart Grand SE, die Pio Sound Falcon und die brandneue Boston Acoustics M350 parat. Bei den Kabeln nutzten wir die zigfach bewährten Produkte aus dem Hause HMS, und als Quellen kamen der Marantz SA-KI Pearl, Audionets VIP G3 und der Clearaudio Anniversary zum Einsatz. Um es vorwegzunehmen: Es gab keine Konstellation, die nicht hörenswert gewesen wäre.