Schafft es ein Lautsprecher, dass ihm die Hörer reihenweise verfallen, muss er etwas Besonderes sein (was für die gegenteilige Aussage selbstverständlich in gleichem Maße gilt). So bekommen Besitzer elektrostatischer Lautsprecher von Kritikern immer wieder zu hören, dass sich ihre Schallwandler nur äußerst schwierig aufstellen ließen und dass sie nicht pegelfest seien. Zudem, so klagen sie, werde meist ein potenter Verstärker benötigt, weil sich die Impedanz locker der Ein-Ohm-Grenze nähert. Warum halten die Flächenstrahler-Verfechter trotzdem mit solcher Vehemenz an diesem Prinzip fest?

Vor ein paar Monaten bekam i-fidelity.net auf diese Frage von der Pio Sound Falcon, der kleineren Schwester der Eagle, eine klare Antwort: Sie ist schnell, bildet korrekt die Größendimensionen des Musikgeschehens ab und nervt einfach zu keinem Zeitpunkt. Für die Übertragung tiefster Frequenzen wird bei der Falcon ein konventionelles Chassis eingesetzt. Bei der 1,77 Meter hohen Eagle ist das nicht mehr notwendig. Sie ist ein Vollbereichselektrostat, der satte 32 Kilogramm auf die Waage bringt. Für ein Pärchen des mit einzigartiger Ästhetik gesegneten Schallwandlers werden 8.000 Euro fällig.

Erste Herausforderung

Die Bauhöhe der Eagle sorgt dafür, dass das Manövrieren der notwendigen Verpackungen wirklich anspruchsvoll ist. Sind die Eagles dann von ihrer Kartonage befreit, hält man automatisch inne. Was für schöne Lautsprecher! Dafür sorgt unter anderem auch die geringe Bautiefe des Panels, das auf einer soliden Aluminium-Bodenplatte zu schweben scheint und gerade mal 3,5 Zentimeter misst. Der solide Aluminiumrahmen, der die Folie einspannt, erklärt auch das Gewicht der Pio Sound. Die Anfassqualität ist wirklich klasse und niemand muss sich Sorgen um eine potentielle Zerstörung beim Verrücken des Lautsprechers während der Aufstellphase machen.