Der Musical Fidelity M6x DAC stellt eine Handvoll Anschlüsse für digitale Zuspieler bereit. Auf Verbindung warten ein DSD-befähigter asynchroner USB-Port und vier PCM-orientierte Formate:  AES/EBU (XLR) sowie S/PDIF in Koaxial/RCA und zweimalig Optisch/TosLink. Einen HDMI-Port mit I2S- oder ARC-Schnittstelle finden wir leider nicht vor. Zwei Ausgangspaare mit RCA- und XLR-Buchsen komplettieren die Rückseite. Da diese Outputs gepuffert werden, können beide simultan Signale aussenden. An der Front sitzt noch eine 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörerverstärker, der über einen fein gerastert laufenden Volumenregler steuerbar ist. Als notorischer Kopfhörer-Vermeider maße ich mir nicht an, diesbezüglich ein fundiertes Urteil zu formulieren. Glauben wir einfach mal dem Hersteller, der geringes Rauschen und hohen Dynamikbereich verspricht. Meinen nur für Notfälle reservierten HiFiman HE4XX mit 35 Ohm jedenfalls speiste der DAC im kurzen Check ohne Mühen. Über jenen den Headphone-Pegel anpassenden, analog gestalteten Lautstärkesteller können alternativ Aktivlautsprecher oder Poweramps direkt reguliert werden, sodass – falls ausschließlich digitale Quellen Verwendung finden – auf eine Vorstufe verzichtet werden könnte. Doch meine Erfahrung zeigt, dass durch einen separate Vorverstärker häufig ein Quantum mehr an Klangqualität realisiert wird. »Less is more« gilt eben nicht immer und überall. Fungiert der D/A-Wandler in einer konventionell aufgebauten Stereoanlage, dann wählt man per Knopfdruck unter dem Regler statt »VAR« die Option »FIX«.

Vielfache Filterauswahl

Über die großzügig Raum bietende Frontplatte verteilen sich insgesamt 37 LEDs, die detailliert die internen Vorgänge kommunizieren, plus sieben zum Ziel führende Taster. Auf diese Art erfahren wir beispielsweise die jeweils aktiven Sampling-Raten. Hier reicht der Spielraum des M6x von 44,1 bis zu 768 Kilohertz. Die DSD-Formate werden bis DSD 512 nativ angezeigt, ebenso die verschiedenen MQA-Optionen. Ferner sind sieben Rekonstruktions-Filtertypen plus eine auf Oversampling verzichtende Version direkt anwählbar.

Diese FIR-Filter basieren auf unterschiedlichen Algorithmen, welche Aspekte wie Aliasing und Vorschwingen beeinflussen und infolgedessen sowohl den Frequenzverlauf als auch das Impulsverhalten formen. Die Auswirkungen sind sowohl im Hochtonbereich als auch in der Basswiedergabe spürbar, allerdings bewegen wir uns hier im Bereich der Feinjustage, mit Betonung auf »Fein«. So erlauben die jeweiligen Filtertypen eine leichte Ausrichtung der klanglichen Balance des eigenen HiFi-Systems oder der sensiblen Anpassung an den Klangcharakter des jeweiligen Musikmaterials. Eine Spielwiese, bei deren Betreten ich zur Vorsicht rate. Durch die auch von der Fernbedienung im Skip-Modus adressierbaren Filter kommt man leicht in Gefahr, ständig nach der optimalen Variante Ausschau zu halten, wobei einiges an beabsichtigter Kontemplation des Musikgenusses verloren geht. Meine Empfehlung: Spielen Sie einige Ihrer Lieblingsstücke, finden den Filter, der am besten gefällt – und lassen dann diese Option in Ruhe. Bei mir entpuppte sich der Filter #5 als präferierte Wahl – und mit jenem tauchte ich in der Folge tiefer in die Phase des kritischen Hörens ein.

Angeschlossen war der M6x DAC über seine symmetrischen Ausgänge mittels Pangea-XLR-Kabeln an der Vorstufe M6s PRE, die wiederum die M6s PRX-Endstufe beschickte. Per Signature Genesis Silver Spiral von QED verbundene Elac-Lautsprecher Solano FS 287 auf Lehmannaudio-Füßen 3S Point dienten als Abhöre. Nicht zuletzt, da der M6x das Siegel »Roon Tested« trägt, habe ich den DAC in mein Roon-Setup eingebunden. Das Signal vom Server erhielt er via Zwischenstopp beim Streamer-Transport Munich T1 (Silent Angel) über dessen dezidierten USB-Audio-Ausgang. Als Kabel diente das ausgezeichnete Supra Excalibur.