Ich weiß nicht, wie es Ihnen ergeht, aber wenn ich den Namen Musical Fidelity höre, stellt mein persönlicher Assoziationsradar sofort auf: Verstärker. Analogtechnik. Verantwortlich dafür ist der damalige erste Kontakt mit einem Produkt der ursprünglich britischen Marke: der Kult gewordene Vollverstärker A1, erst kürzlich vom neuen österreichischen Eigner wieder aufgelegt. Und in der Folge die vielen weiteren großartigen Amps in der Firmengeschichte von Musical Fidelity: Das reicht von der MVX/SA370-Kombo über das M8xi Powermonster bis hin zu den Nu-Vista-Kreationen. Nicht zufällig tut seit zwei Jahren das Gespann aus M6s PRE-Vorstufe und M6s PRX-Endstufe seinen wohltönenden Dienst als Verstärker-Referenz in meinem Setup.

Wie sehr sich diese individuellen Erfahrungen und damit einhergehenden Assoziationsmuster bei genauerer Betrachtung an der Wirklichkeit reiben, zeigt die Tatsache, dass Musical Fidelity auch im Bereich Digital-Audio auf eine lange Historie zurückblicken kann. Mit dem Digilog offerierte der Hersteller bereits 1987 einen der ersten externen D/A-Konverter, weil man der Auffassung war, dass die Klangqualität der vermeintlich perfekten Compact-Disc-Player deutlich steigerungsfähig wäre. Darauf folgten weitere singuläre Entwicklungen, beispielsweise mit mildernden Röhren und frühen Upsampling-Ansätzen, die dann 2013 in die M6 DAC-Reihe mündeten. In jener konsistent weiterentwickelten Top-Range von Musical-Fidelity-Wandlern markiert der M6x DAC die vierte Generation.

Wie alle M6er ist dieser jüngste Vertreter im typischen 44er-Gehäuse der Serie aufgebaut. Es strahlt mit seiner zehn Millimeter dicken, oben wie unten leicht angeschrägten Aluminium-Front und der stattlichen Tiefe von 39 Zentimetern (inklusive Buchsen) eine sachliche Präsenz und gediegene Wertigkeit aus. Betrachtet man bei gelüftetem Deckel die »Innereien«, scheint das Gehäuse eine Nummer zu groß geraten, die Platinen hätten auch weniger Platz beanspruchen können. Doch erhöhter Abstand der separierten Arbeitsbereiche untereinander zahlt auf das Konto der Störfestigkeit ein, und somit wird das raumgreifende Format gerne akzeptiert. Zumal es harmonisch zu allen anderen Musical-Fidelity-Geräten der Produktlinien M2, M3, M5, M6 und M8 passt. Diese positive Zeitlosigkeit einer klassischen Anmutung kann ich der mitgelieferten Fernbedienung leider nicht zusprechen: Sie wirkt in Form und Farbgestaltung gelinde gesagt gestrig. Funktional gibt es aber nichts an dem praktischen Befehlsgeber auszusetzen.