Aber, aber, sagte ich vor drei Jahrzehnten, als mir der nach höchsten Klangsphären strebende Verkäufer erklärte, dass ich den Kreis der Seligen ausschließlich mit einem separaten D/A-Wandler erreichen könne. Zwar besaß der Arcam-Player, den ich damals benutzte, einen digitalen Ausgang, aber er hatte eben auch einen eingebauten Wandler. Warum also noch eine separate Komponente anschaffen, die ja auch zusätzlich sowohl ein gutes Digital- als auch ein ebensolches Netzkabel erforderlich macht? Bis heute bin ich dem Verkäufer dankbar, dass ich mir zunächst leihweise die Arcam »Black Box« unter den Arm geklemmt habe. Denn wenige Stunden später hatte ich begriffen, dass das klangliche Resultat die Grenzen meiner Vorstellung tatsächlich sprengte. Seitdem weiß ich, dass das Postulat »Digital ist Digital« – wenn es denn heißen soll, alles klingt gleich, Unterschiede sind ausgeschlossen – wirklich grober Unfug ist.

Heute treiben High-End-Unternehmen wie beispielsweise Accuphase, Esoteric oder McIntosh die Separierung von CD-Laufwerk und D/A-Wandler nicht ohne Grund auf die Spitze. Und es gibt darüber hinaus Spezialisten wie den Kanadier Ed Meitner, der mit seiner Firma EMM Labs und seinen Wandlern bei Audiophilen seit jeher für Furore sorgt. Doch kostet höchster Genuss eben auch Geld, und so blieb vielen aus Budgetgründen der Meitner-Kosmos bisher verborgen. Aber natürlich sind diesem versierten Entwickler die Reaktionen des musikbegeisterten Publikums nicht entgangen, auch er hat dessen Wunsch nach einer preiswerteren Lösung schon vor Jahren vernommen und diese unter dem Markennamen Meitner Audio umgesetzt.

Den ersten D/A-Wandler dieser Marke hat Ed Meitner auf den Namen MA-1 getauft. Seither hat er ihn behutsam weiterentwickelt, sodass nun die »V2«-Version erhältlich ist. Selbstverständlich ist dieser DAC nicht nur als Wandler für klassische Digitalquellen konzipiert. Die Kanadier haben großen Aufwand betrieben, um zu zeigen, welch klangliches Potential im Bereich Computer-HiFi tatsächlich steckt – und da kann ich Ihnen schon jetzt eine Überraschung versprechen. Was man sich bei diesem DAC wirklich sparen kann, ist das Lesen der Bedienungsanleitung. Alles erklärt sich von selbst. Jeder der sechs digitalen Eingänge ist über einen Tastknopf – mit blauer LED-Kennzeichnung – auf der Front anwählbar, was mir in der Praxis deutlich besser gefallen hat als die Benutzung der beiliegenden EC-Karten-großen Fernbedienung. Mit Hilfe von blauen LEDs zeigt der Meitner die Samplingfrequenzen der eingehenden Datenströme an, und damit hat sich die Sache auch schon.