Während sich selbst bei Verstärkern manch vermeintlich intuitive Handhabung als nicht unmittelbar verständlich herausstellt, sobald man erweiterte Funktionen nutzen möchte, wirft das Bedienkonzept des MA5300 AC tatsächlich keinerlei Fragen auf. Zwei Aluminium-Drehregler dienen primär dazu, die Lautstärke zu regeln und den Eingang zu wählen, wobei der Eingangswahlregler gleichzeitig als Druckknopf funktioniert. Er ermöglicht so das Menü aufzurufen, in welchem eine Anpassung der Balance, eine Regelung der Höhen und Tiefen sowie eine Angleichung des Vorverstärkungsfaktors in 0,5-Dezibel-Schritten vorgenommen werden kann. Alle diese Parameter können mit dem Lautstärkeregler für jeden Eingang separat definiert werden – vorbildlich. Darüber hinaus lässt sich die Helligkeit des Punktmatrix-Displays vierstufig regeln und die Beleuchtung der Zeigerinstrumente abschalten. Sämtliche Funktionen können ebenfalls mit der mitgelieferten Fernbedienung gesteuert werden, die sich auch für Quellgeräte aus gleichem Hause eignet. Falls sich ein McIntosh-Vorverstärker oder A/V-Prozessor in ihrer Reichweite befindet, kann der MA5300 AC auf ein alternatives Code-Set eingestellt werden, um eine parallele Ansteuerung zweier Geräte zu vermeiden.

Potential voll ausschöpfen

Bei der unsymmetrischen Class-A/B-Schaltung setzen die Ingenieure durchgehend auf Transistortechnik; an klangbeeinflussenden Stellen wurde im Vergleich zum Vorgänger die Bestückung dahingehend geändert, die neuesten Bauteile zu verwenden. Zudem enthält der MA5300 AC schnellere Mikroprozessoren. Ein wesentlicher Unterschied zu den höheren Modellen zeigt sich in der Ausgangsstufe: McIntosh verzichtet beim Einstiegsmodell weiterhin auf die sogenannten »Autoformer«. Jene Ausgangsübertrager sollen die Schaltung weniger sensibel für den Impedanzverlauf des Lautsprechers machen und so im Zusammenspiel mit kritischen Schallwandlern Souveränität gewährleisten. Im Gegensatz dazu werden die Signale innerhalb der Ausgangsstufe des MA5300 AC direkt zu den Lautsprecherausgängen geleitet. Soviel sei vorweggenommen: Dieser Umstand hat ihn nicht daran gehindert, die Dali Epicon 6 bedingungslos zu kontrollieren und so ihr Potential voll auszuschöpfen.

Gleichwohl bietet der MA5300 AC Ausbaumöglichkeiten für besondere Anforderungen: Ein mit RCA-Buchsen ausgeführter Vorstufenausgang ermöglicht es, externe Endstufen an ihm zu betreiben; außerdem kann er dank eines Endstufeneingangs mit anderen Endverstärkern zusammen in Bi-Amping-Konfiguration gefahren werden. Zwischen Vorstufenausgang und Endstufeneingang sind ab Werk Brücken eingesetzt, die nicht entfernt werden dürfen, wenn der MA5300 AC im Normalbetrieb als Vollverstärker genutzt wird.