Am Ende wurden in der alles andere als großen Fahrgastkabine des MC20 zwei Subwoofer mit jeweils 100 Watt starkem Antrieb, drei Mitteltöner mit je 60 Watt, zwei Mittel- und zwei Hochtöner für Surround-Sound und drei Hochtöner – alle mit eigenem 45-Watt-Verstärkerzweig – untergebracht. Besonders die Anpassungen bei Phase und Amplitude zwischen Mittel- und Hochtöner haben viel Zeit gekostet. Tezzon sieht seinen Anspruch, dass alles aus einem Guss spielen soll, hundertprozentig erfüllt. Im Fahrzeug selbst gibt es nur in den Flügeltüren den namentlichen Hinweis auf Sonus Faber. Chef-Designer Livio Cucuzza hat mit seinem Team lange daran gearbeitet, einen optischen Lichtbrechungseffekt der Abdeckung zu erzielen. Damit soll der Eindruck einer schwingenden Oberfläche erzielt werden. 

Der im September vergangenen Jahres vorgestellte Maserati MC20 ist zweifellos ein faszinierender Sportwagen. Mit sechs Zylindern und 630 PS Leistung ist der neue »Nettuno«-Motor in puncto Leistung bestens gerüstet, um den MC20 anzutreiben. Da der Wagen nur rund 1,5 Tonnen wiegt, ist eine Beschleunigung von 0 auf 100 in unter drei Sekunden möglich. Liest sich auf Papier gedruckt schon gut, ist aber in der Praxis eine bewusstseinserweiternde Erfahrung. Das Design mit seinen Schmetterlingstüren weist klare Formen auf – eine gelungene Mischung aus ästhetischen Ansprüchen und den Ergebnissen des Windkanals. Interessant ist, dass Maserati keine Prototypen gebaut hat, mit Hilfe einer Software konnten alle Eventualitäten berechnet und dargestellt werden.

Fliegen ist nicht schöner

Aus »Maserati Corse 2020« ist die Modellbezeichnung MC20 entstanden, und so war klar, dass wir dieses Auto auch auf einer Rennstrecke fahren sollten. Wer denkt, dass das kein Problem angesichts eines Acht-Gang-Automatikgetriebes und all den aus Premium-Automobilen gewohnten Assistenzsystemen ist, der täuscht sich. Denn dieser Sportwagen sprengt die Vorstellungen eines normalen Alltagsfahrers in vielfacher Hinsicht. Um sicherzustellen, dass i-fidelity.net die Leistungsfähigkeit des Autos vollständig erfasst, gab es zunächst Einführungsrunden mit einem Testfahrer. Wie man sich fühlt, wenn man mit über 300 km/h auf eine Spitzkehre zufährt, herunterbremst, diese mit 100 km/h durchfährt und dabei ein Fahrvergnügen auf »Schienen« erlebt, wissen wir jetzt: Es ist überwältigend. Aus dem Stand auf Tempo 200 km/h vergehen nicht einmal neun Sekunden. So lassen sich G-Kräfte in ihrer schönsten Form spüren. Dass sich ein solches Gefährt dazu auch ganz normal bewegen lässt, konnte i-fidelity.net-Chefredakteur Olaf Sturm dann selbst herausfinden, schließlich lag sein Fokus auf dem Soundsystem.