Über Josef W. Manger ist in den letzten Jahrzehnten schon sehr viel geschrieben worden, und auch ich war immer ein interessierter Leser dieser Berichte. Zum ersten Mal habe ich noch zu Schulzeiten, also vor über 30 Jahren, etwas über den »Manger Schallwandler« (MSW) in einem deutschen High-End-Magazin gelesen – ein Grundlagenartikel, der hochinteressant war und mich für diesen Wandlertyp eingenommen hat.

Manger wollte einen Wandler schaffen, der sich genau so wie eine natürliche Schallquelle verhält, also impulsgenau und phasenrichtig. Das Gehör des Menschen, als Werkzeug der Gefahrenerkennung evolutionär entstanden, ist geeicht auf eine schnelle Erfassung von Art und Herkunft eines Lautes. Klassische kolbenschwingende Chassis mit ihren mehr oder weniger langsamen Ein- und Ausschwingvorgängen erschaffen indes Klangartefakte, welche die räumliche Lokalisierung eines Tones deutlich erschweren können. Manger hat sein Ziel mit einem weichen Biegewellenwandler erreicht. Dieses Chassis erzeugt den Schall nur durch Schwingungen der am Rand fest eingespannten Membran. Je höher die Frequenz, desto kleiner wird die abstrahlende Fläche des MSW, was ein gutes Rundstrahlverhalten nach sich zieht. Mit diesen Eigenschaften schafft es der MSW, ein nahezu verzerrungsfreies und phasenrichtiges Klangbild zu generieren.

Es hat nun über dreißig Jahre gedauert, bis ich einen Lautsprecher mit diesem Wandler einmal ausgiebig zu hören bekam. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, ob der in den letzten Jahrzehnten immer weiter verfeinerte Wandler hält, was ich mir immer von ihm versprochen hatte.

Die Manger Z1 firmiert als Regallautsprecher, straft diese Bezeichnung jedoch durch ihre Abmessungen und vor allem ihr Gewicht von 26 Kilogramm pro Box Lügen. Die Abmessungen orientieren sich an den klassischen britischen Monitoren wie Spendors BC1 und Konsorten: zwischen 50 und 60 Zentimeter hoch, an die Zentimeter breit, jedoch mit gut 37 Zentimetern recht tief. Wie diese Monitore verfügt die Z1 über einen 8-Zoll-Tieftöner, welcher jedoch kein Tiefmitteltöner wie bei den Engländern ist, sondern als reiner Bassist nur bis 360 Hertz mitspielen darf. Er sitzt zudem in einem geschlossenen Gehäuse, damit er nicht die Impulstreue des MSW konterkariert, sondern sehr schnell ein- und auch wieder ausschwingt. Diesen Bass lässt Daniela Manger bei ScanSpeak genau nach ihren Vorstellungen anfertigen.