Mittlerweile ist die Magnat anfangs entgegengebrachte Skepsis in Bezug auf die Fertigung hochwertiger Elektronik längst verflogen. Insbesondere die Verstärker RV 1 und RV 2 haben sich einen exzellenten Ruf erarbeitet, der nicht nur auf ihrem Preis-Leistungsverhältnis fußt. Statt sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, bringt das in Pulheim bei Köln beheimatete Unternehmen jetzt den RV 3 auf den Markt. Für rund 2.700 Euro wechseln fast 20 Kilogramm Gewicht den Besitzer. Ohne Frage ist das Modell 3 der bisher schönste Amp der RV-Serie. Seine Optik versprüht die Kraft eines großen Acht-Zylinder-Motors.

Zwei massive, aufgefächerte Kühlkörper sorgen für diesen Eindruck. Sie dienen der Wärmeabfuhr von den Toshiba-Leistungstransistoren, die sich direkt darunter befinden. Halt, war da nicht von Röhren die Rede? Magnat setzt für die Vorverstärkung Röhren des Typs ECC82 ein, je eine pro Kanal. Deshalb ist der RV 3 genau gesagt ein Hybrid-Röhrenverstärker, weil er Musik mit zwei unterschiedlichen Prinzipien verstärkt. Womit wir bei der Leistung sind, die bei Röhrenkonstruktionen häufig durch Abwesenheit glänzt. Mit 254 Watt an vier Ohm im i-fidelity.net-Labor gemessener Leistung ist diese Maschine jedoch auch in der Lage, hungrige Lautsprecher zufriedenzustellen.

Wie mustergültiges High End auszusehen hat, zeigen sowohl die kompakte Metall-Fernbedienung als auch die massive, acht Millimeter starke Frontplatte. In deren Zentrum sitzt der große, präzise laufende Lautstärkesteller, der das teure ALPS-Poti im Inneren des Verstärkers bedient. Neben dem Netzschalter gibt es nur noch den Balance-Regler und die Quellenwahl für insgesamt fünf Eingänge. Dazu gehören auch eine vollwertige Tape-Schleife und ein Phonoeingang, der sich sowohl mit MM- als auch mit MC-Tonabnehmern versteht. Für Nutzer von Kopfhörern bietet der RV 3 ebenfalls einen Anschluss.