Im Zuge allgemeiner Reizüberflutung gehen viele Informationen gänzlich unter. Oder, was beinahe noch schlimmer ist, es kommen durch Fehl-Interpretationen »Nachrichten« in Umlauf, die nichts mit der Realität gemein haben. Um diesem Teufelskreis zu entrinnen, entsteht bei vielen Menschen der Wunsch, innezuhalten, sich zu konzentrieren, um dann vielleicht auch mal wieder einfach nur genießen zu können. Musik ist nicht nur in solchen Fällen die perfekte Medizin. Ob live gespielt oder hochwertig reproduziert ist dabei gar nicht von Belang. Rechner und Mobiltelefon ausschalten, mal nicht erreichbar sein und einfach still genießen, darauf kommt's an.

Für viele Zeitgenossen ist dieser »Kommunikationsstopp« nach eigenem Bekunden nicht mehr möglich, glauben sie doch, Tag und Nacht erreichbar sein zu müssen. Verlieren kann man mit dieser Einstellung übrigens nicht nur sich selbst. Um diese Spirale zu unterbrechen, ist eine mit Bedacht zusammengestellte Musikanlage hervorragend geeignet. Mit ihrer Hilfe erreicht man innerhalb kürzester Zeit, was in so weiter Ferne erscheint: Ruhe, Entspannung und Gelassenheit.

Röhren zum Meditieren

Solche Gedanken beschleichen einen beim Hören des brandneuen Vollverstärkers Magnat RV 2. Denn er strahlt bereits über sein Äußeres Ruhe aus und bietet Musik mit individueller Charakterstärke an. Rund 2.500 Euro sind für den über 20 Kilogramm schweren Verstärker zu bezahlen, was angesichts der Gegenleistung als geradezu günstig gelten muss.

Für das solide Erscheinungsbild des RV 2 sorgt zunächst das hochwertige Metallgehäuse, dessen Frontplatte beinahe einen Zentimeter dick ist. Eingangswahl- und Lautstärke-Regler sind aus Aluminium gefertigt. Unter einem Schutzgitter sitzt der attraktivste Part des Verstärkers: die Röhrensektion. Mit Nostalgie hat die Entscheidung pro Röhre laut Shandro Fischer, Geschäftsführer Produkt & Marketing, allerdings nichts zu tun (siehe Interview), sondern vielmehr mit der Vorstellung, die man bei Magnat von Klangqualität  und dem offenen Weg dorthin hat.

Die Formvollendung

Zufälle gibt es bei diesem Verstärker nicht. Vielmehr zeigt sich sehr schnell, dass das Entwickler-Team über reichlich Know-how in punkto Klangqualität verfügt. Die Röhren stammen aus russischer Produktion. Sie wurden in einem mehrstündigen Prozess »eingebrannt«, so dass sich ihre elektrischen Parameter im Betrieb nur noch in geringem Maße ändern, und sitzen in resonanzarmen Sockeln.