Lumin gehört zu einer neuen Generation Hersteller, die im Zuge der Streaming-Technologie in das Blickfeld anspruchsvoller Musikliebhaber gerückt sind. Die Ingenieure aus Hongkong entdeckten schon vor über zehn Jahren das Potential der tonträgerlosen Musikdarreichung. Und damit einhergehend die Notwendigkeit dezidierter Abspielgeräte, die sich sehr bewusst von handelsüblichen Computern unterscheiden. Jene herkömmlichen »Rechenknechte« können diese Aufgabe zwar auch übernehmen, scheitern aber prinzipiell an Aspekten wie Anmutung, Handhabung und Klangqualität.

Über die Jahre hat Lumin dank eigenem Entwicklerteam und interner Fertigung ein umfangreiches Portfolio an Streaming-Produkten aufgebaut, welches verschiedene Anforderungsprofile an unterschiedlichen Preispunkten bedient. Der hier vorgestellte U1 Mini ist – wie der Name unmissverständlich verdeutlicht – die verkleinerte Ausgabe des U1, der 2016 eingeführt wurde und für beachtliche Furore sorgte. Die grundsätzliche Funktionsweise des U1 Mini entspricht eins zu eins dem U1. Es handelt sich um ein Gerät, welches im lokalen Netzwerkverbund freigegebene Audio-Dateien findet oder Musik-Files vom Streaming-Dienstleister abruft, diese dann interpretiert/decodiert und letztlich abspielenderweise einem externen D/A-Wandler zuliefert. Alternativ werden Internet-Radiostationen mittels TuneIn angezapft oder Signale drahtlos direkt von Apple-Handhelds via Airplay verarbeitet. Eine Bluetooth-Übertragung ist nicht vorgesehen.

Die Rolle des Lumin U1 Mini ist somit klar umrissen: Er ergänzt die vorhandene HiFi-Anlage um einen hochwertigen Zugang in das Streaming-Erlebnis. Für diesen Produkt-Typus grassieren die unterschiedlichsten Begriffe: Network Bridge, Transport, Server, Streamer. Allen gemein ist, dass sie die Basisaufgaben in einem Streaming-Setup übernehmen und deshalb in ihrer Relevanz nicht zu unterschätzen sind. Denn das haben wir schon in der analogen Vergangenheit gelernt: Was am Anfang der Signalkette wegen suboptimaler Verarbeitung an Qualität verloren geht, kann danach nicht mehr adäquat zurückgewonnen werden. Zwar sind jene Auswirkungen in der Welt der Einsen und Nullen nicht so gravierend wie damals, wenn ein gar zu schlichter Tonabnehmer als Teil eines einfachen Plattenspielers daran scheiterte, alle fragilen Informationen aus dem Vinyl zu destillieren, aber andererseits sollte man das facettenreiche Störpotential im Digital-Audio-Kosmos nicht unterschätzen.

In Anbetracht dieser erheblichen Verantwortung auf den schmalen Schultern des kleinen U1 Mini ergibt sich die Frage: Wieviel Qualität vom großen Modell kann erhalten bleiben, wenn nicht nur das Format, sondern auch der Preis erheblich geschrumpft worden ist? Der kleine Bruder kostet schließlich weniger als ein Drittel des U1. Folgt man den technischen Daten, dann lautet die Antwort: offenbar eine ganze Menge.