i-fidelity.net: Worin sehen Sie die wesentlichen Vorzüge des Silver Cube gegenüber anderen Phonovorstufen?

Norbert Lehmann:
Die ruhige, souveräne und unverfärbte Wiedergabe macht den Silver Cube auch beim Vergleich im Markt einzigartig. Die Rauscharmut speziell bei MC-Wiedergabe liegt dabei an der Grenze des ohne Eingangstrafo technisch erreichbaren Niveaus. Nur die Musik soll übertragen werden, und zwar so, wie sie aufgenommen wurde. Wer einen Silver Cube erwirbt, hat sicher keine Fehlerkompensationskette, da das Gerät auch Kleinigkeiten im Gesamt-Setup aufzeigt.

i-fidelity.net: Der Silver Cube galt schon kurz nach seiner Präsentation im Jahr 2002 als hervorragende Phonovorstufe. Haben Sie das Gerät inzwischen noch weiter verbessert?

Norbert Lehmann:
Seit 2002 wurden folgende Verbesserungen durchgeführt:

  •     Tausch der Netzteil-Elkos gegen spezielle Low-ESR Typen
  •     Tausch der beiden Spannungsverstärkungsstufen im Audioteil gegen rausch- und klirrärmere Typen.
  •     Tausch der Widerstände im Kleinsignalpfad gegen noch rauschärmere, nichtmagnetische Typen der japanischen Firma TKD
  •     die Audio-Steckverbinder sind inzwischen WBT-Nextgen
  •     die Gerätefüße von Netzteil und Audioteil sind inzwischen serienmäßig Netpoints von SSC
  •     die Sicherung ist inzwischen serienmäßig von ahp.

Diese Auflistung zeigt Ihnen, dass wir die Geräte kontinuierlich weiterentwickeln.

i-fidelity.net: Bei seiner Präsentation kostete der Silver Cube 2.500 Euro. Heute liegt der Verkaufspreis bei 3.500 Euro. Worin liegt diese Preiszunahme vor allem begründet?

Norbert Lehmann: Die Gehäusequalität wurde gegenüber der Markteinführung deutlich – und entsprechend aufwendig – verbessert, und auch die ausgetauschten Teile sind allesamt zum Teil erheblich teurer. Wenn man nur beispielsweise die Nextgen-Buchsen und die SSC Netpoints nimmt, erhält man schon einen Aufschlag von deutlich über 200 Euro. Auch die nichtmagnetischen TKD-Widerstände im Kleinsignalpfad sind ein echter Kostenfaktor. Zusätzlich sind aber natürlich auch ganz allgemein in vielen Bereichen die Kosten gestiegen. Der Silver Cube findet ja nun inzwischen seit über neun Jahren seine Kunden.

i-fidelity.net: Bereits für einen Bruchteil dieses Betrages gibt es gut klingende Phonovorstufen, und Sie selbst bieten mit den Black-Cube-Modellen ebenfalls relativ günstige Phonos an, die auch weltweit Beachtung finden. Wann und warum sollte man Ihrer Meinung nach eine Mehrinvestition in höherpreisige Phonoverstärker wie den Silver Cube tätigen?

Norbert Lehmann:
In der Tradition von Lehmannaudio wird größter Wert darauf gelegt, dass die Kunden bei Erhöhung des Budgets auch ein Mehr an Performance bekommen. Wer plant – oder schon in der glücklichen Lage ist –, mit einem Analog-Setup (Plattenlaufwerk, Tonarm, Tonabnehmer, Phonokabel) auf Top-Niveau zu hören, wird auch bei der Berücksichtigung der Phonostufe sinnvollerweise ein dazu passendes Gerät wählen. Es kann dabei nützlich sein, sich vor Augen zu führen, dass MC-Tonabnehmer für mehrere tausend Euro einem Verschleiß ausgesetzt sind, der je nach Tonabnehmer Kosten in einem ganzzahligen Euro-Betrag pro Spielstunde verursachen kann. Dann ist hinterher der Tonabnehmer weg und die Phonovorstufe spielt immer noch, ohne weitere Kosten zu generieren. Nach meiner eigenen Erfahrung ist es aber auch vom klanglichen Ergebnis her sinnvoll, für die Phonovorstufe durchaus das Mehrfache des vorgesehenen Tonabnehmer-Budgets einzuplanen.

i-fidelity.net:
Für die Mehrinvestition darf der Kunde zu Recht nicht nur ein überragendes Klangerlebnis erwarten, sondern auch hervorragende Verarbeitung, Zuverlässigkeit und eine lange Lebensdauer. Wie gewährleisten Sie die Qualität Ihrer Produkte?

Norbert Lehmann: Selbstverständlich wird bei Lehmannaudio schon bei der Entwicklung der Geräte großer Wert auf langlebige Komponenten gelegt. Jedes Gerät, das unser Haus verlässt, wird einzeln getestet. Hier passen wir die Testroutinen unseres Audio-Precision- Messplatzes und die zusätzlichen Tests den sich eventuell ändernden Gegebenheiten an. Zu den schönsten Erlebnissen gehören Updates für Kunden, die sich vor Jahren für ein Lehmannaudio-Gerät entschieden haben und es dann – sofern möglich – auf den neuesten Stand bringen lassen, um danach viele weitere Jahre glücklich Musik zu hören.