Langsam sinkt der Tonarm ab, dann taucht die Nadel in die Rille ein. Was folgt, ist der Musikgenuss von Schallplatte. Und zwar nicht nur von einer bestimmten Platte, dieser Genuss mag sogar übergreifend von die Nutzung dieses Tonträgers herrühren. Gleichwohl gibt es in Abhängigkeit von den verwendeten Komponenten teils erhebliche Unterschiede beim klanglichen und damit auch musikalischen Resultat. Natürlich spielen viele Faktoren auf dem Weg von der Rille bis zum Lautsprecher eine Rolle. Oftmals unterschätzt wird dabei die Rolle des Phono-Vorverstärkers, der hinter der Auswahl des Laufwerks und des Tonabnehmers oftmals zurücksteht. Manch einer nimmt seinen Phono-Pre gar nicht wahr, weil er in den Vor- oder Vollverstärker integriert ist. Anderen wiederum ist die Bedeutung wohl kaum bewusst, wenn sie ein solches Gerät gleichsam als notwendiges Übel verstehen und das Budget entsprechend knapp bemessen. In der Folge verlieren viele HiFi-Systeme genau an dieser Stelle viel Potential.

Zu den Menschen, die das massiv stört und die das ändern wollen, gehört der Kölner Norbert Lehmann – ein bodenständiger Ingenieur, der unter anderem mit seinen Phonostufen seit über 30 Jahren hochzufriedene Kunden hat. Produktübergreifend kann über seine Geräte gesagt werden, dass sie Neutralität hundertprozentig wahren, diese aber nicht von Farblosigkeit oder gar Langeweile begleitet wird. Die Nutzer, zu denen auch i-fidelity.net von Anfang an gehört, bemerken das vor allem an dem Umstand, dass kein Gedanke an den Austausch eines Black Cubes in seinen unterschiedlichen Ausbauformen, des Decade oder des Spitzenmodells Silver Cube verschwendet wird. Solche Wertanlagen sind im High-End-Bereich nicht die Regel.

Abzulesen ist diese Kontinuität auch an der langen Laufzeit der Geräte. Norbert Lehmann läuft keinen Modeerscheinungen hinterher, sondern bleibt stoisch bei dem, was er entwickelt hat und baut darauf konsequent auf. In Blindtests überprüft er immer wieder, ob und inwieweit sich Bauteile oder Änderungen bei der Schaltung klanglich auswirken. Mit den Jahren ist er bei der ein oder anderen Neuerung toleranter geworden. Will heißen, dass es Dinge gibt, die klar hörbar sind, deren technische Erklärung aber zunächst nicht offensichtlich auf der Hand liegt. Unter anderem sind auf diese Weise auch Praxis-Erfahrungen in den Decade Jubilee eingeflossen. So arbeitet die Eingangsstufe jetzt kanalgetrennt, auch die Umschaltungen zwischen MM und MC, höherer Verstärkerleistung und dem »Subsonic«-Filter – Lehmann nennt die Funktion korrekt »Soft Bass Roll Off«, da die Eckfrequenz 50 Hertz beträgt – besitzen nun einen Doppel-Mono-Aufbau mit je zwei Relais.