Zu finden sind dort acht Tellerfüße, die gleiche Anzahl Spikes, ein Schraubenschlüssel zum Kontern der Füße, Kabelbrücken, die bei Anschluss eines Single-Wiring-Kabels genutzt werden, und eine Dosenlibelle, mit deren Hilfe die Lautsprecher waagerecht ausgerichtet werden können. Dann liegen noch vier Schrauben bei, deren Sinn sich auf den ersten Blick nicht erschließt. Sie dienen der raumakustischen oder geschmacklichen Anpassung des Lautsprechers. Mit anderen Worten: Ihr Einsatz verändert den Frequenzgang. Eine clevere, weil leicht umsetzbare Möglichkeit, um das Klangbild zu korrigieren. Unterm Strich setzen Art und Umfang der Zubehörlieferung Maßstäbe.

Teile einer KEF Reference 205/2

Selten ist der Satz »das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile« so treffend gewesen wie bei diesen Lautsprechern. Dann was da als Einheit erscheint, ist in Wahrheit die Komposition vieler äußerst schlauer Maßnahmen. So verfügt jedes der drei Chassis über ein eigenes Gehäuse. Die der beiden 20-Zentimeter Basschassis sind als Bassreflexkonstruktion ausgeführt. Das für den Mittel- und Hochtonbereich zuständige Koaxchassis, das bei KEF UniQ heißt, sitzt in einer Kammer, die an einen Tropfen erinnert, der von oben ins Gehäuse eingelassen scheint. Es stimmt übrigens nicht, dass ein anderer namhafter englischer Hersteller diese Konstruktion erstmals zur Serienreife brachte, sondern, Sie ahnen es bereits, es war KEF.

Es arbeiten also drei separate Schalleinheiten in einem Gehäuse, die sich gegenseitig nicht beeinflussen können. Das lässt die Vermutung zu, dass dieser Lautsprecher sehr präzise spielen wird. Um Schallbeugungen an den Kanten zu minimieren, sind diese abgerundet – ein ebenso probates wie erprobtes Mittel. Die Frequenzweiche ist entkoppelt gelagert und mehrteilig aufgebaut. Die Platzierung der Bauteile ist nicht, wie so oft bei Standardlösungen, in zufälliger Reihenfolge erfolgt. Bei Hörtests, die im Zusammenhang mit dem sogenannten »Austin Project« standen, aus dem später der Lautsprecher-Gigant Muon hervorging, konnte eine klanglich optimierte Anordnung gefunden werden, die in den Reference-Lautsprechern konsequent umgesetzt worden ist.

Chassis im Blickpunkt

Kern vieler KEF-Lautsprecher ist das UniQ-Chassis, eine koaxiale Konstruktion. Das heißt, im Zentrum einer Membran, die zur Übertragung von Tief- und Mittelton geeignet ist, sitzt eine Hochtonkalotte. Warum dieser konstruktive Aufwand? Ganz einfach: Durch die Abstrahlung eines größeren Frequenzbereichs von einem »Punkt« auf der Schallwand wird der »Sweet Spot« größer. Das ist der Bereich, in dem optimaler Genuss stereophoner Musik möglich ist. Bei einem Flächenlautsprecher ist diese Zone meist so klein, dass nur ein Hörer in den vollen Klanggenuss kommt.