Vor über sieben Jahren hatte ich das Vergnügen, die IsoTek Evo3 Sigmas für i-fidelity.net testen und vorstellen zu dürfen. Ich war damals so überzeugt von dem Netzfilter, dass er mich über viele Jahre beim Musikhören begleitet hat. Nun steht die direkte Nachfolgerin bei mir im Rack, und die hat so gar nichts mehr mit der schlichten Eleganz ihrer Vorgängerin gemein. Die Sigmas V5 ist, wie man in Österreich so schön sagt, ein gewaltiges »Bröckerl« mit den Ausmaßen einer ausgewachsenen Endstufe. Aber mit ihren Rundungen, dem schlichten Design und der geriffelten Front gibt sie dennoch eine schöne Erscheinung ab.
Leider haben sich die Verhältnisse innerhalb der häuslichen Stromnetze, vor allem wenn man nicht in seinem Einfamilienhaus weitab vom Schuss lebt, in den vergangenen Jahren nur in eine Richtung bewegt: Die Verschmutzung und die Störkomponenten, die mit dem Sinus aus der Steckdose kommen, werden von Jahr zu Jahr größer. Kaum ein elektrisches Gerät kommt mehr mit einem klassischen Netzteil daher. Es wird an allen Ecken und Enden gespart, und deshalb sind immer häufiger auch billige Schaltnetzteile im Einsatz, die bei ihrem Betrieb für Störeinflüsse sorgen können. Und wenn heutzutage die Waschmaschinen und Kühlschränke per WLAN steuerbar sind, braucht man sich nicht mehr darüber zu wundern, was da alles an Schmutz auf den Netzleitungen liegt. Hochwertige HiFi-Gerätschaften agieren deshalb in vielen Fällen geradezu lustlos, wenn sie diese miese »Nahrung« vorgesetzt bekommen.
Auf die sich verschlechternde Situation haben Keith Martin, der Mastermind hinter IsoTek, und seine Ingenieure reagiert und ihre Netzfilter überarbeitet. IsoTek versucht mit speziell entwickelten Filtern Phasenverschiebungen der Sinuskurve, die durch Schaltnetzteile, Mikrowellengeräte oder auch Kühlschränke hervorgerufen werden, zu eliminieren und die Sinuskurve zu glätten. Verzerrungen des Stroms in Folge von Netzwerk- und WLAN -Verbindungen werden ebenfalls durch eine spezielle Filterung eliminiert. Was den Jungs von IsoTek so am Herzen liegt, nennen Filterhersteller »Zero Resistance Theory«, also Nullwiderstand: Man versucht, den Widerstand, den das Filternetzwerk dem Strom entgegensetzt, so gering wie möglich zu halten, um ja keine Dynamikeinbußen zu verursachen. Im Vergleich zu den kleineren IsoTek-Geräten wurde nun die Filter- und Absicherungswirkung der V5 Sigmas deutlich gesteigert.