Mit den typischen weißen Standard-Netzleisten lässt sich mittlerweile überhaupt keine Musik mehr hören. Der Hochton ist gruselig und in Teilen überscharf, der Bass verliert an Energie, und die Abbildung der Bühne gerät total matschig. Kommt der Strom hingegen vom V5 Aquarius, ist das eine unmittelbare Offenbarung. Wir hören »Just One Of Those Things«, eine überragend produzierte Live-Jazz-Aufnahme von Julian Mazzariello und Enzo Pietropaoli. Die Saiten des Kontrabasses sind nunmehr deutlich »sichtbar«, der Hochton ist klar und dabei seidig. Bei aller Strahlkraft schießt die Energie in den obersten Oktaven aber nicht einen Millimeter über das Ziel hinaus. Mit der konventionellen Stromleiste von Audionet verlieren Energie und Fokus, da geht schon ein guter Teil des Hörvergnügens drauf.

Ende der Durchsage

Wer die akustischen Eigenschaften seiner Anlage gut kennt und trotz einer einfachen Stromversorgung nichts zu monieren hat, handelt nach dem Prinzip »Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß«, und daran gibt es auch rein gar nichts auszusetzen. Aber – und das ist jetzt ein richtig großes große Aber – ist die Zeit des Musikhörens nicht viel zu kostbar, um die Musik mit viel zu wenig Griffigkeit, teilweise wie hinter einem Vorhang tönend und bar jeglicher Struktur zu erleben?Wenigstens einmal ausprobieren, lautet deshalb der Ratschlag. Und das sei jetzt vorweg genommen: Wenn eine Netzversorgung vom Kaliber des V5 Aquarius die Energie liefert, wird das garantiert für Verblüffung sorgen. So erlebt man dann den Oboisten Albrecht Mayer nicht mehr auf Distanz, sondern die Klänge umfangen einen in einer Klarheit und Plastizität, die süchtig machen. Ist das Stromsignal störungsbefreit, kommt darüber hinaus eine hohe Stabilität ins Klangbild.

Wie weit IsoTek den Bogen spannt, wird beim Blick auf das Anschlusskabel EVO3 Premier deutlich. Der Strom fließt durch versilberte Kupferleitungen und das Kabel verfügt über einen dichten Schirm, der die metallgegebene und natürlich unerwünschte Antennenfunktion eliminiert. Die ersten Sekunden von Mobys »Everloving« reichen vollkommen aus, um die effektive Wirkung des Aquarius zu erleben. Die Saiten der Gitarre klingen mit ihm im Verbund plastischer und filigraner, zudem sind deutlich mehr Zwischentöne zu hören. Kommt die Energie insbesondere bei diesem Stück von einer normalen Leiste, dann ähnelt das dem Blick durch eine verschmutze Brille, die Musiker wirken müde und der Gesamteindruck ist mit fade korrekt beschrieben.