Sich mit widrigen Umständen abzufinden, liegt nicht in der Natur des Menschen. Da bilden audiophil veranlagte Musikgenießer keine Ausnahme. Im Gegenteil reicht ihr Erfindungswille sehr weit, wenn es darum geht, optimale Klangqualität zu erreichen. Zu meinen ersten eindrucksvollen Erlebnissen in dieser Hinsicht gehörte der Austausch einer Feinsicherung, die dem Schutz eines magnetostatischen Lautsprechers vor Überlastung dienen sollte. Zwar war und ist es einfacher und vor allem günstiger, diese kleinen Glasröhrchen nach dem Durchbrennen auszutauschen als die gesamte Folie der teilweise Türblatt-großen Schallwandler, doch diese Feinsicherungen sind auch Klangkiller. So lange man das nicht weiß, macht einen das auch nicht heiß. Im Falle der Lautsprecher fand jedoch jemand heraus, dass ein 5-Mark-Stück als Brücke anstelle der Sicherung nicht nur möglich war, sondern vor allem zu spürbar mehr Hörvergnügen führte.

Im Laufe der Jahre entstand dann sogar ein Markt für Feinsicherungen speziell für den Audio-Bereich. Furutech und AHP sind nur zwei der Anbieter. Das Team um IsoTek-Chef Keith Martin ist dieses Nadelöhr bei der Versorgung von Audio- und Video-Komponenten durchaus geläufig, und so erhielt der V5 Aquarius jetzt eine erweiterte Lösung. Die neue Maschine löst den vor 12 Jahren vorgestellten EVO3 Aquarius ab, der zu den erfolgreichsten IsoTek-Netzverteilern überhaupt gehört.
Ein Punkt, den man dem englischen Unternehmen bei seiner Arbeit gar nicht hoch genug anrechnen kann, sind die vielen, vielen Klang-Demonstrationen auf Messen und bei Händlern. Niemand soll schließlich die Katze im Sack kaufen, Voodoo ist kein Bestandteil der technischen Entwicklungen, und die positiven hörbaren Auswirkungen können alle selbst erleben. Gib' das Versprechen und halte es ein – nach dieser Devise handelt IsoTek.

Warum heißt der neue Sechsfach-Verteiler der Logik folgend aber nun nicht EVO4 oder V4? Weil sich nach den ersten kritischen Prototypen-Hörtests die Meinung herauskristallisierte, dass man in Summe nicht einen, sondern zwei Schritte in die richtige Richtung gemacht hat. Wie es dazu kommen konnte, zeigt ein Blick auf die Planungen bei IsoTek. Chef Keith Martin macht nicht nur keine halben Sachen, nein, ihm reichen auch 98 Prozent als Lösungsangebot nicht aus. Deshalb war klar, dass bei der Überarbeitung des EVO3 Aquarius kein einziges Bauteil von einer Überprüfung ausgenommen wurde. Hört sich nach Marketing an, ist aber bei IsoTek bitterer Ernst, den i-fidelity.net bereits mehrfach live erleben konnte. Da wird ernsthaft entwickelt, konstruiert, gehört und gemessen, und all das ohne zeitliche Begrenzung. So soll, so muss das im High-End-Bereich auch sein.