Waren EVO 3 Aquarius und Sigmas noch fast klassische Netzleisten im Endstufengewand, welche den Strom auf passive Art und Weise gefiltert und beim Sigmas auch noch symmetriert haben, so haben wir es beim EVO 3 Genesis One mit einer aktiven Komponente zu tun. Im Grunde genommen handelt es sich hier um ein Gerät, welches eine komplett neue Sinusspannung von 230 V erzeugt: Die aktive Schaltung befreit den Eingangsstrom von Verzerrungen, baut die eigene Sinusspannung auf, und eine Class-D-Endstufe liefert 100 Watt dieses nunmehr sauberen Stroms an den angeschlossenen Verbraucher.

100 Watt lassen mich natürlich sofort aufhorchen: Im Gegensatz zu seinen passiven Brüdern eignet sich der Genesis One also nur für Quellgeräte. Verstärker und Aktivlautsprecher müssen leider außen vor bleiben. Konsequenterweise hat der Genesis One auch nur einen Steckanschluss – Isotekt strebt hier also ganz klar eine optimale Stromversorgung pro Gerät an. Für Stromfresser steht ein EVO 3 Titan One zur Verfügung, welcher im gleichen Gehäusegewand daherkommt und wie ein EVO 3 Sigmas funktioniert. Apropos Gehäuse: Hier ist den Designern von Isotek ein klasse Wurf gelungen. Mit ihrer ganz schmalen Front und der Tiefe einer ausgewachsenen Endstufe machen sie es dem Kunden leicht, mehrere dieser Komponenten nebeneinander ins Rack zu stellen. Da wird also keine Trutzburg aufgebaut, auch wenn jedes einzelne Quellgerät seinen eigenen Genesis One spendiert bekommt.

Auf der Front des Genesis One prangt ein Display, wie man es vom Sigmas bereits kennt. Auf diesem Display lassen sich viele interessante Informationen abrufen. So erfährt man zum Beispiel, was auf der Eingangsseite denn so ankommt, also die Spannung des Netzes und der Anteil an Müll, sprich Verzerrungen des Hausstroms. Bei mir liefert mein Netzbetreiber reinen Ökostrom mit 226 Volt und 3,5 Prozent Verzerrungen an – genau dieser Wert hat mir der Sigmas auch schon angezeigt. Ausgangsseitig stellt der Genesis One dann 230 Volt mit 0,02 Prozent Verzerrungen zur Verfügung. Und das ist weniger als die Hälfte dessen, was der Sigmas abgeliefert hatte. Noch geringere Verzerrungen bei einem perfekten Sinus mit konstant 230 Volt – ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, welche klanglichen Auswirkungen das hat.