Hans Strassner schließt bei der Frage nach den klanglichen Faktoren einer Netzleitung nicht grundsätzlich die Möglichkeit aus, dass es hierfür mehr als eine Erklärung geben kann, betont aber, dass die für ihn einzig technisch greifbare Ursache der Spannungsfall zwischen Stecker und Buchse ist. Der wird in Summe sowohl durch den ohmsch als auch induktiv vorhandenen Leiterwiderstand sowie den ohmschen Kontaktwiderstand verursacht. Es gibt also zwischen Quellkontakt und Empfangskontakt einen Potentialunterschied, und genau der hat Einfluss auf die Slew-Rate eines Verstärkers, also dessen Anstiegszeit. Je höher der abgerufene Pegel, desto deutlicher tritt dieses Phänomen auf.

Um diesem zu Leibe zu rücken, verfügt das Supréma über 26 intelligent kreuzverschaltete Einzelleitungen, die in Summe einen aktiven Querschnitt von 7,5 mm²  ergeben. So entsteht der Außendurchmesser von 16 Millimeter. Bei der Konstruktion eines Kabels ist dessen Entwickler übrigens nicht gänzlich frei, unter anderem muss die VDE-Vorschrift nach 500 Volt Spannungsfestigkeit eingehalten werden. Mit diesem Aufbau erreicht Hans Strassner gegenüber dem Gran Finale SL Jubilee tatsächlich noch einmal deutlich bessere technische Werte in puncto Widerstand und Induktivität. Zumindest an dieser Stelle haben Theorie und resultierende Konstruktion bereits Vorteile.

Und er hört doch!

Das neue Kabel ist erstmals mit Netzsteckern aus dem Hause Furutech bestückt. Zum einen nehmen sie den großen Kabelquerschnitt über Präzisionsschraubgewinde hervorragend auf und zum anderen dienen sie dem Klang. Das widerlegt auch einen der absurden Vorwürfe, die HMS immer wieder gemacht werden, nämlich dass die Produkte ausschließlich auf dem Reißbrett entstünden und ihre klanglichen Auswirkungen nur technisch begründet würden, sie aber im Hause niemals per Gehör überprüft worden seien. Hans Strassner nimmt diesen Vorwurf seit langem ganz gelassen zur Kenntnis und erwidert ihn lediglich mit den Worten: »HiFi ist eben ein emotionales Thema, da kommt so etwas vor.«