Wer guten Klang erzielen will, fängt naturgemäß bescheiden an. Man muss sich nur, und gerade als mittlerweile wohl langjähriger Audiophiler, die eigenen Anfänge ins Bewusstsein rufen. Hatte ich bedacht, als ich damals meine ersten höherwertigen Komponenten erwarb, dass diese gut aufgestellt sein wollen? War ich mir über die im Wortsinn fundamentale Bedeutung der Vermeidung schädlicher Vibrationen im Klaren? Wusste ich seinerzeit um die Rolle von Strom und um die Schädlichkeit von Einstreuungen? Natürlich nicht!

Tatsächlich besaß ich zunächst, wie damals wohl viele Hörer, ein Glasrack. Bitte verraten Sie es niemandem! Es befindet sich sogar immer noch in unserem Haushalt. Nur stehen keine Audio-Komponenten mehr drauf. Die kehren nur dann und wann einmal kurzzeitig auf den optisch zwar attraktiven, akustisch jedoch prekären Untergrund zurück. Nämlich zu Test- und Vergleichszwecken. Und jedes Mal ergibt sich mit verlässlicher Regelmäßigkeit, dass der alte Satz, eine solide Basis bilde die beste Grundlage für ein Fundament, auch auf dem luftigen Terrain des Hörens sein Recht behauptet. Es genügt, wenn ich bloß mein Laufwerk auf den Glasboden stelle. Sofort nimmt die Musik eine gläsern harte Note an. Und das ist keine lediglich vom Material eingeflüsterte Suggestion! Sonst sanft und samten ausschwingende Violinen klingen jetzt scharf und spröde. Und es gehen zuvor gehörte Details unter. Dabei war das, wie gesagt, soweit nur das Laufwerk. Noch schlimmer wird es, wenn ich auch den Wandler oder die Endstufen aufs Glasrack umstelle.

Von den desaströsen Folgen kann man sich rasch überzeugen. Die Unterschiede sind klar und für jeden vernehmbar. Jetzt gibt es aber oft ein Problem: das Budget! Nicht jeder kann oder will nach den Aufwendungen für die stolzen Komponenten die Summen ausgeben, die für ein gutes Rack, und zwar mit Fug und Recht, in der Regel fällig werden. Optisch mag zumal der ein oder andere Hörer durchaus noch am Glasrack hängen. Gottseidank, es gibt hier eine Lösung. Und zwar eine, die in keiner Weise eine Verlegenheitslösung darstellt. HMS hat nämlich eine neue und günstigere Version der seit langem bewährten Silenzio Base konstruiert. Seit nun schon zehn Jahren konnte man mit der schlanken Unterstellplatte zwei Fliegen mit einer Klappe, nämlich mechanischen und elektromagnetischen Störungen ein Schnippchen schlagen. Zwischen dem Gerät und einer bereits vorhandenen Rackplatte fällt die nur 1,5 Zentimeter dicke Base kaum auf. Auch in diesem Produkt wollte Hans M. Strassner jegliches Audio-Bling-Bling vermeiden. Die Form, wie immer bei HMS-Produkten, folgt auch hier der Funktion. Das steigert den manchmal nicht unwichtigen WAF-Wert, den Wife-Acceptance-Factor. Auch ich finde Understatement allemal sympathisch.

Vibrationen reaktionsschnell auffangen

Wer immer sich von seinem optisch attraktiven, akustisch aber bedenklichen Rack nicht trennen möchte, findet in der neuen HMS-Silenzio-Sandwich-Base die ideale Aufrüstung. Optisch hält sie sich zurück, akustisch macht sie sich umso bemerkbarer. Der Tatsache, dass sie im Vergleich recht günstig zu haben ist – mit nur 335 Euro erscheint sie in jeder Hinsicht preiswert – möchte ich nur nebenbei die gebührende Anerkennung zollen. Ihre Primärtugenden offenbart die Silenzio Sandwich natürlich auf dem akustischen Gebiet. Zunächst einmal reduziert die Base effektiv mechanische Einstreuungen. Harte Untergründe wie Glas lassen die Komponenten schwingen. Derlei mechanische Vibrationen geraten nun in den Signalweg. Dort werden sie in elektromagnetische Impulse umgewandelt und trüben das Klangbild. Dagegen bietet die Silenzio Sandwich zwei Aluminiumplatten auf, die mit einem Laminat auf Papier- und Kunststoffbasis bezogen werden. Zwischen ihnen befindet sich eine gut fünf Millimeter starke Dämpfungsschicht aus Polymerschaumstoff. Der hat die Eigenschaft, Vibrationen reaktionsschnell aufzufangen, um dann, Stoßdämpfern vergleichbar, verzögert zurückzuschwingen. Und weil sich das Polymer nun aus zwei verschieden dichten Schäumen zusammensetzt, die ein unterschiedliches Resonanzverhalten an den Tag legen, vermag es alle mechanischen Irritationen breitbandig und effektiv zu dämpfen.