Mit einer hochwertigen Verteilerleiste und ebensolchen Netzkabeln sind bereits wichtige Voraussetzungen für eine adäquate Stromversorgung geschaffen. Wer dann vom Klang seiner Anlage vollauf zufriedengestellt wird, ist schnell dazu verleitet, das Thema ad acta zu legen. Betrachtet man Stromversorgung an sich jedoch etwas genauer, wird deutlich, dass der Stromfluss innerhalb eines Geräteverbunds eine sehr komplexe Angelegenheit ist. Aspekte wie die Erdung, die Phasenlage und etwaige Störeinflüsse wollen berücksichtigt und erneut überprüft werden, sobald eine Komponente ausgetauscht wird. Immerhin kann jede Veränderung im System ein empfindliches Gleichgewicht stören, weil über die Kabelwege Wechselwirkungen zwischen den Geräten stattfinden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Ursache nicht immer ohne Weiteres bestimmen lässt, wenn die Anlage mit einem Mal nicht mehr so gut wie gewohnt spielt – und das wäre schließlich nur der erste Schritt zur Lösung des Problems. Angesichts einer derart aufwendigen Unterfangens stellt manch einer die »Spurensuche« erst einmal hinten an, wie HMS-Chef Hans M. Strassner nur zu gut weiß. Doch statt die Klangverschlechterung einfach hinzunehmen, sollte man besser einen sachkundigen Fachhändler damit betrauen, der Problematik vor Ort auf den Grund zu gehen.

Wir alle kennen die Momente, in denen die Anlage vergleichsweise »lustlos« spielt und schieben dies im Zweifelsfall mangels einer besseren Erklärung auf die eigene Wahrnehmung. Typischerweise lassen sich derlei »audiophile Aussetzer« tagsüber beobachten, und wenn dann später am Abend die Streicher wieder in all ihrer Klangfarbenpracht leuchten, ist dafür nur in Einzelfällen ein geistiges Getränk verantwortlich: Nachts ist der Strom »sauberer«, weil weniger Haushaltsgeräte in Betrieb sind, die Störeinträge verursachen – carpe noctem. Zudem wirken rund um die Uhr weitere Störquellen auf das Stromnetz ein, auf die wir kaum Einfluss haben. In erster Linie handelt es sich dabei um Funkstrecken von DECT-Telefonen, kabellosen Netzwerken und Mobilfunk-Sendemasten. Obgleich das keine neue Erkenntnis ist, verdeutlicht dieser Punkt im Gespräch mit Hans Strassner eingedenk der steigenden Verunreinigung durch Elektrosmog vor allem eines: Maßnahmen, die vor Jahren hinreichend wirksam waren, stellen nicht zwangsläufig noch immer die beste Lösung dar.

Wer seinen Komponenten das klangliche Optimum entlocken will, sollte überdies bedenken, dass sich klangliche Verschlechterungen zumeist schleichend vollziehen. Daher lässt sich leicht vergessen, dass eine optimierte Stromversorgung auch dann zu deutlichen Klangverbesserungen führen kann, wenn sich keine auffälligen Unstimmigkeiten im Klangbild zeigen oder gar Störeinträge als solche hörbar sind. Mit Blick auf das neue Vorschaltgerät Energia GLS Mono bringt Hans Strassner dies auf den Punkt: »Brummen ist nur die Spitze des Eisbergs.« Die Wurzel des Übels liegt in der Umformung von Wechsel- in Gleichspannung, denn die typische Anordnung eines Netzteils führt dazu, dass innerhalb sehr kurzer Zeitfenster starke Stromimpulse entstehen. Netzteile sind meist mit großen Ladekondensatoren ausgestattet, um eine niedrige Restwelligkeit der Gleichspannung zu erreichen. Vereinfacht gesprochen werden die Ladestromspitzen immer größer, weil der Gleichrichter den Ladekondensator während einer Halbwelle nur sehr kurzzeitig mit Wechselspannung nachlädt. Dieser Umstand ist problematisch, weil die Ladestromimpulse einen hohen Oberwellenanteil aufweisen. Selbiger bewirkt in Netzkabel und an den deren Steckern einen Spannungsabfall, der sich proportional zu ihrem Widerstandswert verhält. Diese hochfrequente Differenzspannung fließt entlang der Kabelverbindungen durch das gesamte System und führt so zu Störeinträgen.

HMS legt insbesondere wegen dieses Zusammenhangs seit jeher größten Wert darauf, seine Kabel niederinduktiv auszulegen und verwendet Stecker, deren weiche Kontaktflächen besser leiten, weil sie mikroskopische Unebenheiten der Oberfläche nivellieren. Erste Maßgabe sollte daher die Verwendung hochwertiger Netzkabel sein; für darüber hinausgehende Optimierungen bietet sich besagtes Vorschaltgerät Energia GLS Mono an, das Störeinträge minimiert, indem es einer durch die Verkabelung hervorgerufenen Masseschleife elektrisch entgegenwirkt. Die Technologie dieser jüngsten Ergänzung im Leverkusener Portfolio wurde erstmals mit der seit Kurzem erhältlichen Ausbaustufe der Netzleiste Energia MKII, der Energia MKII DCS/GLS, eingeführt, die sowohl eine Gleichstromunterdrückung (DCS) vornimmt als auch über eine schaltbare Erdschleifenunterdrückung (GLS) verfügt. Nachdem HMS kurz auf diese vollausgestattete Netzleiste mit dem Energia DCS Mono ein Vorschaltgerät zur Gleichstromunterdrückung folgen ließ, setzt das Energia GLS Mono die Entwicklung dieser Produktlinie konsequent fort.