Zu Beginn der Hörtests war das mit dem Furutech-Stecker konfektionierte Concertato an der Reihe, im Laufe mehrerer Wochen habe ich immer wieder zwischen den Kabeln gewechselt. Musikalisch macht das neue Album »The Art Of Losing« von Catherine Anne Davies, die unter ihrem Künstlernamen »The Anchoress« als Multi-Instrumentalistin und Sängerin gepflegten Indie-Rock präsentiert, den Anfang. Das Concertato kann bei dieser flächigen Abmischung Schlagzeug, Bassgitarre, Synthesizer und Stimme klar voneinander abgrenzen und verleiht den unteren Oktaven Substanz. Bei »Rumi« aus der EP »Elasticity« von Serj Tankian zeichnet das Concertato Gitarrenriffs kraftvoll-prägnant durch und bringt den ungeschliffenen Charakter dieser Hardrock-Ballade zur Entfaltung. Gleichwohl fällt hierbei auf, wie souverän das Concertato den Überblick behält, wenn der als Frontmann der Band System of a Down bekannt gewordene Sänger in Fahrt kommt und sich die von ihm eingespielten Instrumentalspuren zu einem Energiebündel verdichten.

Bei der Klaviersonate in h-Moll, S. 178 von Liszt, gespielt von Benjamin Grosvenor, wirkt das Concertato dagegen melodiös ordnend, akzentuiert Tempowechsel und Pausen voller Feingefühl, geht leichtfüßig mit dem musikalischen Fluss. Zugleich ermöglicht es hier eine sehr feine Auffächerung von Klangfarben und bildet auch den dynamischen Umfang des Konzertflügels glaubhaft ab. Das neue, mit ECM eingespielte Album »Lost Ships« von Elina Duni soll vor allem zeigen, wie das Concertato mit stimmlichen Facetten umgeht, doch bei »Bella Ci Dormi« zieht zunächst das Piano meine ganze Aufmerksamkeit auf sich: Seine wohlig holzigen Noten umschmeicheln mich förmlich, dieses Kabel vereint farbstarken Grundton mit einem Obertonspektrum, das wie von Goldstaub benetzt glänzt. Davon zeugt ein paar Takte später auch die ausdrucksreiche Gesangsstimme, die jetzt mit all ihren Nuancen natürlich klingend, scharf fokussiert und in richtiger Höhe platziert im Raum steht. Zugleich gewährt das Concertato den Musikern großen Freiraum und leuchtet die weitläufig ausgedehnte, auch in der Tiefe akkurat gestaffelte Bühne taghell aus.

Der klare Unterschied

Angesichts der bisherigen Performance des Concertato und eingedenk seiner Preisregion vermute ich inzwischen stark, dass hier kaum noch Luft nach oben ist. Doch weit gefehlt, das anschließend Gehörte untermauert den Einfluss des Steckers eindrucksvoll. Wenn das mit dem WBT-Stecker konfektionierte Concertato D/A-Wandler und Verstärker verbindet, profitiert die Darbietung der gleichen musikalischen Kost in sämtlichen Belangen. Dennoch kristallisiert sich besonders heraus, dass das Concertato jetzt energiegeladener und transparenter zu Werke geht: Die Gitarrenriffs wirken entfesselt, ein dünner Schleier über dem Flügel ist verschwunden. Zudem zeichnet das Concertato jetzt die Konturen einzelner Instrumente noch schärfer und legt sowohl beim feindynamischen als auch beim tonalen Auflösungsvermögen nochmals etwas zu – Gratulation an die Herren Thörner und Strassner!