Mit Blick auf die Handhabung dieses ausgewachsenen Standlautsprechers erweisen sich etwaige Befürchtungen als unnötig – klar, er ist sehr schwer, aber einmal an seinen Platz gewuchtet, gibt sich die La Diva ganz frei von Allüren: Die großen Aluminium-Kegelspikes lassen sich mit zwei Fingern justieren. Alternativ können gummierte Füße verwendet werden, um empfindliche Bodenbeläge zu schonen. Auch die Positionierung geht unkompliziert vonstatten, mit einer leichten Einwinkelung auf den Hörplatz rastete das Klangbild in meinem 30-Quadratmeter-Raum schnell ein – eine freie Aufstellung mit mindestens eineinhalb Metern Abstand zu den seitlichen Wänden versteht sich im Falle eines solchen Kalibers von selbst. Nach hinten dagegen kann sogar eine Distanz von einem Meter etwas unterschritten werden, ohne die Ausdehnung der Raumabbildung in der Tiefe zu limitieren. Das mit soliden Metall-Polklemmen ausgestattete Anschlussfeld ermöglicht Tri-Wiring-Verkabelung und hält jeweils eine weitere Klemme für die positive Phase des Hoch- und des Mitteltonbereichs bereit. Mit Hilfe dieser beiden Anschlüsse kann der Hochtonpegel um zwei Dezibel angehoben respektive das Mitteltonspektrum um zwei Dezibel abgesenkt werden, um eine Anpassung an den persönlichen Geschmack und die akustischen Gegebenheiten des Hörraums vorzunehmen.

Die aus dickwandigem MDF hergestellten Gehäuse weisen im Inneren mehrere Verstrebungen auf, die dazu dienen, die Stabilität des Korpus weiter zu erhöhen und dessen Resonanzverhalten günstig zu beeinflussen. Deren optimale Position wurde genau berechnet, allerdings haben Shandro Fischer und Martin Groß nicht nur deswegen viele arbeitsintensive Stunden mit dem Klippel-Messsystem verbracht. Schließlich galt es, die einzelnen Zutaten voll auszureizen und den Lautsprecher als Gesamtsystem optimal abzustimmen, wobei die akustische Beurteilung im Hörraum die letzte Instanz für die Feinarbeit bildet. Im Hochtonbereich verwendet Heco die erstmalig in den Modellen der Celan-Revolution-Serie eingeführte neue Generation des »Fluktus«-Hochtöners, der in diesem Fall bei 2,75 Kilohertz mit einem Filter 3. Ordnung vom Mittelton abgekoppelt wird. Seine Kalotte wird aus einer Mixtur aus Naturfasern und Kunststoff hergestellt; sie ist in einer sehr breiten Sicke aufgehängt, welche die effektiv schallabstrahlende Fläche im unteren Grenzbereich vergrößern soll und daher bei der Angabe des Kalotten-Durchmessers von 30 Millimetern berücksichtigt wird. Der Antrieb des Hochtöners ist mit einer 25-Millimeter-Schwingspule und einem Doppel-Ferritmagneten aufgebaut, in dessen Spalt Kupferkappen positioniert sind, die für einen homogenen Magnetfluss sorgen sollen.

Hören mit Kraftpapier

Der Antrieb des Mitteltöners ist ebenfalls mit einer 25-Millimeter-Schwingspule ausgestattet; der Treiber residiert in einer separaten, aperiodisch bedämpften Kammer. Sie wird rückseitig nur von einem schützenden Metallgitter und einer dünnen Schaumstoffeinlage abgeschlossen, die so ermöglichte Ventilation des nach hinten abgestrahlten Schalls verhindert Kompressionseffekte und reduziert in Folge Verfärbungen. Die Membran des 17-Zentimeter-Chassis ist recht hart in einer Dreifach-Gewebesicke aufgehängt und verfügt über eine neu entwickelte Staubschutzkappe, die eine Optimierung des Phasengangs bewirken soll. Die beiden 20 Zentimeter durchmessenden Tieftöner sind mit 32-Millimeter-Schwingspulen ausgestattet; sie arbeiten parallel und setzen unterhalb von 290 Hertz ein, wobei ihr Arbeitsbereich mit einem Filter 2. Ordnung vom Mitteltonspektrum getrennt wird. Die in weichen Gummisicken aufgehängten Membrane dieser langhubigen Konustreiber formt Heco, ebenso wie die Membran des Mitteltöners, aus Kraftpapier. Dabei handelt es sich um eine Zellstoffmischung, die nach dem Aushärten besonders verwindungssteif sein soll, weil für die Herstellung des Zellulosebreis nur besonders harzreiche Fasern von nordischen Nadelhölzern verwendet werden.