Sie glauben, Sie hätten noch nie einen Lautsprecher von Genelec gehört? Indirekt haben Sie das mit Sicherheit, denn Ihr Plattenregal (oder Ihr Server) ist voll von Aufnahmen, die über die Schallwandler der finnischen Marke abgemischt wurden, denn Genelec ist seit Jahrzehnten unangefochtener Marktführer im Bereich Studiomonitore. Im Profi-Sektor bietet der Hersteller ein riesiges Portfolio mit über 50 verschiedenen Modellen an – vom super-kompakten Desktop-Monitörchen bis zum Riesen-Einbaulautsprecher mit monströsen Dynamik-Reserven. Hinzu kommen eine große Palette an Subwoofern und allerlei Zubehör. Die Genelec-Monitore stehen im Ruf, bestes Arbeitsmittel zu sein sowie die beste Übertragbarkeit von (Klang-)Ergebnissen von einem Studio auf ein anderes zu gewährleisten. Das kommt unter anderem daher, dass es die Finnen als Erste perfekt verstanden haben, eine große Palette von Lautsprechern anzubieten, die in ihrer Balance und Abbildung alle identisch sind. Man konnte also auf kleinen Genelecs im Recordingstudio seine Aufnahmen machen, im nächsten Studio das Mixing auf großen Genelecs produzieren und in einem dritten das Mastering auf wieder anderen Genelecs erledigen, weil sich die Lautsprecher-Modellpalette klanglich kohärent verhält.

Nun wagt Genelec zum zweiten Mal den Sprung von den Profis zu uns Musikhörern. Schon 2002 gab es eine Serie für zu Hause mit Cinch-Anschlüssen und so weiter. Leider fand diese aber zumindest in Deutschland wenig Beachtung. Dieser neue Versuch verspricht deutlich erfolgreicher zu werden, denn in Sachen Entwicklung gingen die Finnen dieses Mal einen Schritt weiter: Sie haben die gesamte Elektronik auf den Heimanwender angepasst, und das beginnt mit so simplen Details wie der abschaltbaren Power-LED und geht bis zur stromsparenden automatischen Stand-by-Schaltung. Über die verfügen neuerdings übrigens auch die Studiomodelle – schön, wenn auch die Profis mal etwas von den Anwendern lernen.

Zum Test erhielt i-fidelity.net das aktuell größte Modell der vier Lautsprecher umfassenden G-Serie namens G Four. Die kleineren Geschwister, die folglich G One, Two und Three heißen, unterscheiden sich in ihrer jeweiligen Größe des Gehäuses, der Tieftöner und der Verstärkerleistung. Passend dazu gibt es zwei Subwoofer-Modelle: F One und F Two. Das klingt zunächst nach einem zaghaften Programm, aber durch die erstaunlich flexible Kombinierbarkeit ergeben sich sehr breite Anwendungsfelder, denn die pfiffigen Konstruktionen passen klanglich perfekt zueinander und lassen sich an den Einsatzort und die Akustik sehr weiträumig anpassen. Außerdem kann man sie stellen, legen, neigen, auf Stative schrauben oder an die Wand hängen. Auch die Subwoofer der F-Serie sind erstaunlich kompakt und können vergleichsweise unauffällig positioniert werden.