Diese ganze Technik ist verpackt in ein Gehäuse, das keinen Vergleich scheuen muss. Drei hochglanzlackierte Furniervarianten sowie die Ausführungen Hochglanz Schwarz und Weiß stehen serienmäßig zur Auswahl. Auf Anfrage lassen sich aber noch weitere Varianten realisieren. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben – besser geht es nicht. Auf die Option der getrennten Verkabelung von Bass- und Mittelhochtonfraktion muss der Kunde jedoch verzichten. Dafür sind die Single-Wiring-Terminals massiv und erfreulich griffig ausgeführt, was eine feste Klemmverbindung und mithin sicheren Kontakt zum Lautsprecherkabel erlaubt.

Fels in der Brandung

Im Hörraum machte die Electra 1028 BE Bekanntschaft mit dem Audionet DNA, der für diesen Test noch um das Zusatznetzteil EPS erweitert wurde. Als Quellen standen das famose Analoglaufwerk EAT E-Flat und der SACD-Spieler Marantz SA-KI Pearl bereit. i-fidelity.net verwendet inzwischen eine ganze Reihe von High-Resolution-Alben für Hörtests. So begannen wir die ausführlichen Hörtests mit Nils Landgrens neuem 24-Bit/96-Kilohertz-Album »Funky Abba«, das bei ACT erschienen ist.

»Gimme! Gimme! Gimme!« groovte von der ersten Sekunde an und wir waren uns zunächst nicht sicher, ob wir die Perfektion akkuratester Basswiedergabe und den von unverschämter Leichtigkeit geprägten Hochtonbereich dem Medium oder dem Lautsprecher zuschreiben müssen. Im Verlauf des Tests kristallisierte sich jedoch heraus, dass dieses Ergebnis zu gleichen Teilen der Hires-Aufnahme und der Electra 1028 BE geschuldet ist: Legten wir eine CD in den Player, ging ein Teil der Plastizität und der Spannung verloren, was allerdings in identischer Form auch bei zum Vergleich herangezogenen Lautsprechern geschah.

Dass diese Focals bis zu Ende gedacht sind, zeigte auch der Umstand, dass sich das Klangbild in Richtung höherer Pegel nicht verändert. Da bricht nichts auf, da wird nichts unsauber und es gibt auch keine tonalen Verschiebungen. Selbst bei höchster »Tadel-Motivation« gab die schlanke Französin keinen Anlass zur Nörgelei. Im Gegenteil, sie bot die Stimme von Dido im Titel »Sand In My Shoes« so klar und fokussiert an, dass es für die Preisklasse zum Maßstab wird. Besser konnte ihre große Schwester 1038 BE das auch nicht. Dabei litt das Klangbild durch die hohe Fokussiertheit nie unter einer sonst vielfach vorkommenden Sterilität. Damit sind Klangbilder gemeint, die zwar bis in den letzten Winkel fehlerfrei und exakt sind, die den Hörer aber nicht einmal im Ansatz mit der Botschaft erreichen. Das ist bei der Focal 1028 BE gänzlich anders, weil sie nicht nur emotionalen Gehalt sendet, sondern den Hörer hemmungslos mit ins Geschehen zieht.