Der Electrocompaniet ist bald einen halben Meter breit und rund 20 Kilogramm schwer, eine echte Wucht. Fünf Tasten und ein großes Display zieren die Frontplatte – fertig. Die Höhe des Lautstärkepegels zeigt ein kleiner blauer Punkt an, der auf kreisförmiger Bahn um das »E« des Logos kreist. Einwandfrei ist die handwerkliche Umsetzung nicht nur an dieser Stelle, das ganze Gerät ist innen wie außen sehr sorgfältig konstruiert. Zum Erwerb des zur »Classic Line« gehörenden ECI 5 MK II sind 3.900 Euro notwendig, und Garantie gewährt Electrocompaniet für drei Jahre.

Hinter der Acrylplatte

Im Innern des Verstärkers finden sich ohne Frage alle für einen Vollverstärker notwendigen Baugruppen, nur bei der Anordnung merkt man, dass den Entwicklern bewusst ist, was klangbeeinflussend ist. So sitzt das motorgetriebene Potentiometer ganz nahe an den Eingangsbuchsen, Signalwege sind folglich so kurz wie möglich gehalten. Ebenso sitzen die Leistungstransistoren quasi direkt vor den Ausgangsbuchsen.

Solide Basis für die Stromversorgung ist der 500-Watt-Ringkerntrafo. Zur Zwischenspeicherung von Energie stehen insgesamt 80.000 Mikrofarad zur Verfügung, die sich nicht wie in früheren Zeiten auf zwei eindrucksvolle »Weißblechdosen«, sondern auf insgesamt acht Elkos verteilen. Bei der Schaltung verlassen sich die Norweger auf ein Prinzip, das sich in etwa so umschreiben lässt: »So viel Gegenkopplung wie nötig, aber auf gar keinen Fall auch nur einen Tick mehr!« Basis für diese Aussage sollen die klanglichen Resultate liefern.

RCA & XLR

Bei seinen Anschlussmöglichkeiten fährt der ECI 5 MK II zweigleisig. Es können sowohl symmetrische als auch unsymmetrische Varianten verwendet werden. Zudem steht für den Anschluss einer weiteren Endstufe, die beispielsweise für Bi-Amping genutzt wird, auch ein XLR-Vorverstärker-Ausgang zur Verfügung. Es macht nach unseren Erfahrungen klanglich durchaus Sinn, bei Verwendung einer Quelle mit symmetrischen Ausgängen auch auf diese Art der Übertragung zu setzen.

Vorbildlich ist die Kennzeichnung der Phase an der Kaltgerätebuchse. Erspart bleibt einem dadurch mehrmaliges Hin- und Herstecken, um die richtige Position des Netzsteckers herauszuhören. Oder alternativ bei abgeklebter Phase durch Messen des Potentialstroms gegen Erde die richtige Stellung zu bestimmen. Natürlich haben wir kontrolliert, ob die Markierung stimmt: passt alles.