Perfekt für Moving Coil

Die symmetrische Übertragungsart inklusive der feinabstimmenden Unternehmungen erwies sich als gute Entscheidung, sobald sich das MC-System in die Rillen senkte: Der Gesamtklang wirkte noch musikalischer-harmonischer, indem die Instrumente weniger in Einzelkönner-Darstellung brillierten, sondern als gemeinsamer Klangkörper kommunizierten. Dennoch blieb die offene Darstellung von Piano, Bass und Drums in ihrem präzisen und greifbaren Charakter uneingeschränkt erhalten, sodass die Entscheidung eindeutig ausfiel: Der Weg über den MC-Eingang ist beim Elac mein bevorzugter! Natürlich spielen hier die Qualitäten des bewährten dynamischen Tonabnehmers AT-33ev hinein – aber der Alchemy PPA-2 stellt diese gewinnbringend in den Mittelpunkt, ohne einen zusätzlichen färbenden Eigenbeitrag zu leisten.

Entsprechend angetan von dieser Performance landete dann eine Platte auf dem Teller, die gerade ob ihrer rauen Ursprünglichkeit dem Phono-Vorverstärker einiges abfordert: »A River Ain't Too Much To Love« von Smog. Hier steht die Stimme zentral im Vordergrund, knapp dahinter ist die akustische Gitarre präsent – wie es bei einem Singer/Songwriter-Album auch Sinn macht. Diese beiden Elemente platziert der Elac präzise im Zentrum. Fordernd wird es durch das mal kräftig zuschlagende, aber auch verhalten im Hintergrund agierende Schlagzeug, welches es einzubinden gilt und gleichzeitig den leicht versetzen Background-Gesang richtig zu platzieren sowie den uneitel zuarbeitenden Bass sowie die zarte Ocarina nicht zu unterschlagen. Hier ist entsprechende Tiefenstaffelung gefordert. Was dem PPA-2 überzeugend gelingt – der Klang bekommt Perspektive und Dreidimensionalität. Es entsteht das Gefühl, »live« im Studio dabei zu sein.

Der grundsätzliche Klang-Charakter ließ sich durch Lastanpassung leicht anders gewichten. Ein Wert von beispielsweise 442 Ohm pro Seite erweckte bei mir den Eindruck, den Hochtonbereich zu forcieren, damit die Bühne weiter aufzuziehen, zuungunsten von ein bisschen Homogenität. Ich präferierte meine ursprüngliche Einstellung. Aber das dürfte bei variierenden MCs in unterschiedlich abgestimmten HiFi-Ketten wieder ganz anders sein. Auch hier zeigt sich der Elac Alchemy PPA-2 als ein wahrhaft audiophiles Gerät. Bietet es dem engagierten Audio-Liebhaber doch reichhaltige Möglichkeiten an, über diese Form von Finetuning die Phono-Wiedergabe nach eigenen Vorstellungen zu optimieren.