Dass es auch anders geht, zeigt die MQA-Version eines audiophilen Klassikers: Muddy Waters' Album »Folk Singer«, erneut eingeliefert via Roon. Bei dieser legendären Studioaufnahme begeistert die sehr gute räumliche Ausleuchtung durch die DDP-2/DPA-2-Kombination. Der besondere Live-Charakter der Session wird wirklichkeitsnah übermittelt, die leicht versetzten Positionen der Musiker sind klar definiert. Die zeitweise extrem intime Nähe zur zentral präsenten Stimme von Muddy Waters führt zu einem atemberaubenden Maß an »Echtheit«, auch weil der extrem im Pegel schwankende Gesang in seinen feinen Facetten so feinfühlig ausgegeben wird. Andererseits lässt die Darbietung auch in Sachen Impulsverarbeitung keine Wünsche übrig: Die punktuell explosive bis messerscharfe Art des Spiels der akustischen Gitarre und das Knallen der Snare transportiert das Elac-Duo ansatzlos flink und fest.

In der Folge probiere ich die vielfältigen digitalen Klang-Verbesserungsoptionen des DDP-2 aus, welche auf den Erkenntnissen basieren, die Peter Madnick und sein Team bereits für Audio Alchemy seit den 90er-Jahren erforscht haben. Zum einen offeriert das Gerät vier verschiedene Filter, die je zwei Varianten von »Linear Phase« und »Minimal Phase« mit unterschiedlichen Rolloff-Charakteristiken anbieten. Darüber hinaus hat das Gerät auch spezielle Algorithmen in petto, die unter der Überschrift »Resolution Enhancement« eine Verbesserung der Auflösung versprechen – und zwar individuell pro Eingang! Basierend auf Interpolation und Dithering werden hier beispielsweise einem 16-Bit-Signal weitere Datenbits hinzugefügt, um ein 24-Bit-Äquivalent zu erzielen. Der verwendete SHARC-DSP von Analog Devices ist in der Lage, diese Funktion bei allen unterstützten Sample-Raten einzusetzen.

Griffigkeit und Präsenz

Die Wirkung beider Finetuning-Optionen erweist sich in meiner Wahrnehmung eher als feinschleifend denn gravierend, vermag aber in Einzelfällen einen bestimmten Musiktitel aufwerten oder dem spezifischen Empfinden mancher Hörer besser entsprechen. Über die mitgelieferte Fernbedienung ließen sich sehr bequem die Auswirkungen vergleichen, da dort alle vier Filter mit und ohne »Resolution Enhancement« nacheinander durchschaltbar sind. Als dritter Weg wird vom DDP-2 ein Upsampling angeboten, bei dem sich für mich der signifikanteste Unterschied hörbar herauskristallisierte: Griffigkeit und Präsenz nahmen erkennbar zu. Aber auch dieses Verfahren wird von Fall zu Fall bei unterschiedlichen Quellen mehr oder weniger gewünscht sein. Was besser, schlechter, richtiger oder falscher ist, hängt stark von persönlichen Vorlieben und den jeweils kennzeichnenden Eigenschaften der musikalischen Vorlagen ab. So bietet sich der DDP-2 zusammen mit seinem kongenialen Partner DPA-2 auch noch als wunderbares Experimentierfeld auf dem Weg zum ganz persönlichen Musikgenuss an.

Generell bewegen wir uns bei diesen Zusatz-Features aber im »Nice-To-Have«-Bereich. Wichtiger ist die überragende Performance der Kombination beim Erfüllen der Basisaufgaben. Das Alchemy-Paar bietet – neben der exzellenten Ausstattung – eine Klangqualität, die ich in diesem Preissegment bisher nicht erlebt habe.